Gerade bis Jahresende hat es die Taktung für Premier-League-Klubs bekanntermaßen in sich - Spiel folgt auf Spiel, Kräfte wollen und müssen eingeteilt werden. Dieses Gedankenspiel hatte im Vorfeld dieses Champions-League-Heimspiels gegen Leverkusen auch Manchester Citys Trainer Pep Guardiola gehabt - und dementsprechend gehandelt.
So rotierte der Katalane beim Tabellendritten Englands kräftig und schickte unter anderem Torgarant Erling Haaland, Ideengeber Phil Foden und Stammtorwart Gianluigi Donnarumma auf die Bank - und kleidete seine Startelf mit etlichen jungen Kräften sowie bekannten Profis wie Tijjani Reijnders oder Omar Marmoush aus.
Seine Begründung bei DAZN dafür vor dem Spiel: "Ich würde gerne alle elf tauschen, aber ich habe keine elf Wechselspieler. Wir müssen das aber machen, weil es viele Spiele sind und wir frische Beine brauchen." Außerdem liebe er jeden einzelnen Schützling in seinem Kader, nur deswegen würden sie alle auch Teil der stolzen und finanzkräftigen Skyblues sein.
"Uns fehlte etwas, das wir auf höchstem Niveau gebraucht hätten"
Nach den 90 Minuten plus Nachspielzeit im heimischen Etihad Stadium, in dem etliche Fans schon weit vor Schlusspfiff die Heimreise angetreten hatten, musste aber konstatiert werden: Der Plan, absolute Garanten wie Haaland oder Foden erst im Verlauf als Joker zu bringen, entpuppte sich als Fehlkalkulation. Und mündete in Verbindung mit der fokussierten Bayer-Leistung samt der Torschützen Alejandro Grimaldo, Patrik Schick und dem unüberwindbaren Top-Torwart Mark Flekken in einer nicht unverdienten 0:2-Niederlage. Die zugleich erste Pleite für ManCity in dieser Champions-League-Saison (zehn Punkte aus fünf Partien nun).
Und eine, die Trainer Guardiola voll auf seine eigene Kappe nahm. Der frühere Münchner und Barcelona-Coach nämlich antwortete auf Nachfragen zu seiner Großrotation ohne Ausflüchte. Vielmehr sagte er, dass die Idee vor dem Spiel sicherlich Sinn gemacht habe - "jetzt danach aber nicht mehr. Wir haben nicht die Leistung gebracht, die wir uns vorgestellt haben ..."
Und weiter: "Ich muss die volle Verantwortung dafür übernehmen." Nichtsdestotrotz halte er die Spieler, "die in der Startelf standen, für außergewöhnliche Spieler". Guardiola wusste aber auch: "Uns fehlte etwas, das wir auf höchstem Niveau gebraucht hätten." Und Gegner wie Leverkusen seien harte Brocken, gegen die es mehr Durchschlagskraft gebraucht hätte: "Wir haben sicherlich auch einige gute Sachen gemacht. Wir hatten auch Chancen, vielleicht sogar mehr als sie - da waren aber auch viele Halbchancen dabei."