Fehlercode: %{errorCode}

IFAB-Ideen: VAR-Eingriff bei Gelb-Rot und mehr Countdowns?

kicker

Der mit Blick auf die weltweiten Fußballregeln wichtigste Termin des Jahres ist die Generalversammlung der internationalen Regelbehörde IFAB. Ihr gehören die vier britischen Nationalverbände (England, Schottland, Wales, Nordirland) mit je einer Stimme an sowie die FIFA, die mit vier Stimmen die restlichen 207 nationalen Verbände vertritt.

Bei den Generalversammlungen werden Regeländerungen und -neuerungen beschlossen, die zur jeweils kommenden Saison in Kraft treten. Die nächste Generalversammlung findet am 28. Februar 2026 in Hensol (Wales) statt. Am 20. Januar wird das IFAB in London bei seiner Geschäftssitzung die Agenda mit Anträgen zu Regelneuerungen und - änderungen dafür festlegen.

Countdowns bei Einwürfen und Abstößen?

Doch schon seit dem gestrigen Dienstag lässt sich erkennen, in welche Richtung es in Sachen Regeln künftig gehen könnte. Die aus früheren Spielern und Trainern sowie Schiedsrichter- und sonstigen Experten bestehenden Beratungsgremien des IFAB haben konferiert und vor allem mögliche Maßnahmen besprochen, wie der Spielfluss weiter erhöht und das Zeitspiel weiter verringert werden kann.

Zur seit dieser Saison neuen Acht-Sekunden-Regel für Torhüter (Eckball für den Gegner als Sanktion) mit einem sichtbaren Fünf-Sekunden-Countdown des Schiedsrichters habe es laut IFAB weltweit positives Feedback gegeben. Daher wurde diskutiert, entsprechende Countdowns auch bei Einwürfen und Abstößen einzuführen, um Spielverzögerungen einzudämmen. Zudem machen sich die Gremien Gedanken darüber, wie der Zeitverlust durch Verletzungsunterbrechungen und Spielerwechsel reduziert werden kann. Konkrete Vorschläge dazu hat die Regelbehörde bisher nicht mitgeteilt.

Jablonski wünschte sich in Wolfsburg VAR-Option bei Gelb-Rot

Zudem werden die Beratungsgremien einen konkreten Änderungsvorschlag des VAR-Protokolls bei der Geschäftssitzung in London einreichen: Demnach soll der VAR künftig auch bei einer Gelb-Roten-Karte eingreifen, wenn die zweite Verwarnung falsch war. Eine solche Überprüfungsmöglichkeit hatte sich etwa FIFA-Schiri Sven Jablonski Ende September 2024 gewünscht, nachdem er aufgrund eines Wahrnehmungsfehlers Stuttgarts Atakan Karazor in Wolfsburg fälschlicherweise mit Gelb-Rot vom Platz gestellt hatte.

Das DFB-Sportgericht hat Karazor seinerzeit im Nachgang von der automatischen Ein-Spiel-Sperre entbunden. Bisher ist es dem VAR nur gestattet, bei falschen oder nicht gegebenen Roten Karten einzugreifen.

Kapitänsregel soll verpflichtend werden

Zur so genannten Kapitänsregel, wonach nach strittigen Entscheidungen nur die beiden Spielführer mit dem Schiri sprechen sollen, um Rudelbildungen zu vermeiden, erreichte das IFAB auch breite Zustimmung der Landesverbände, die diesen optionalen Regelzusatz bereits eingeführt haben. Nach Überzeugung der IFAB-Experten soll der Kapitänsdialog verpflichtender Bestandteil der offiziellen Fußballregeln werden, wobei noch nicht beteiligten Nationalverbänden genügend Zeit zur Vorbereitung eingeräumt werden soll.

Von einer Einführung noch weit entfernt ist ein alternatives Abseitskonzept, wonach grob gesagt wie früher "gleiche Höhe" zum Vorteil des Angreifers ausgelegt werden soll. Etwa der frühere Arsenal-Trainer Arsene Wenger hat dieses Modell immer wieder ins Gespräch gebracht. Die Beratungsgremien sollten sich damit auseinandersetzen, ob es nicht ein Hauptziel sein müsste, Millimeter-Abseits-Entscheidungen zu reduzieren und mehr Angriffs- und Torraumszenen zu ermöglichen.

Die IFAB-Experten sind sich einig, dass zunächst "weitere Tests und Analysen" zu diesem Abseitsmodell durchgeführt werden müssen, bevor Entscheidungen darüber getroffen werden können.

Für die nächste Generalversammlung im Februar und damit für die kommende Saison 2026/27 wird das alternative Abseitsmodell also noch kein Thema sein. Im Gegensatz zu den übrigen Ideen und Empfehlungen der IFAB-Beratungsgremien.