"Wir haben einfach die Leistung nicht auf den Platz gebracht, die wir bringen sollten", sagte ein sichtlich bedienter Julian Justvan nach dem 0:3 in Magdeburg bei Sky und stellte fest: "Es war eine Vollkatastrophe. Wir waren in allen Belangen unterlegen und haben deswegen auch verdient verloren." Harte Worte des 27-Jährigen, der sich über viele Dinge ärgerte. So seien die Franken schon per se "schlecht ins Spiel gekommen", haben dann "unsauber gespielt" und es "nicht geschafft, das Pressing von Magdeburg zu überspielen".
Woran das lag, wusste er nicht. "Wir wurden nervös", mutmaßte Justvan und betonte, dass es "einfach zu viele Kleinigkeiten waren, die heute nicht gepasst haben". Dabei weiß er, dass die Nürnberger es eigentlich besser können. "Ich sehe uns jede Woche im Training, und ich weiß, was wir können - und das, was wir heute gezeigt haben, war einfach nicht gut", so Justvan, den es auch wurmte, dass man nach dem Platzverweis gegen Rafael Lubach in der 76. Minute gefühlt aufgegeben hatte. Das gehe auch anders. "Nach der Roten Karte musst du das Spiel nicht aus der Hand geben, du kannst trotzdem noch kämpfen und versuchen, etwas zu reißen. Das haben wir nicht getan."
Warnschuss zur richtigen Zeit?
Justvan verwies auch darauf, dass man vorne "die falschen Entscheidungen getroffen" habe und war mit dieser Auffassung auf einer Linie mit seinem Trainer. "Gegen den Ball war es phasenweise okay", sagte Miroslav Klose und vermisste zugleich "Überzeugung" und den "Glauben, die Bälle klauen zu wollen". Besonders missfiel ihm aber, dass die "Qualität beim Ablegen von Bällen" gefehlt habe, allgemein hätte seine Elf mit "Ball falsche Entscheidungen getroffen. Wir haben das gar nicht rübergebracht, was wir trainiert haben. Die letzten Wochen waren wir fantastisch im Training, aber wir machen das, damit wir am Wochenende performen. Und heute haben wir es kollektiv nicht gut gemacht."
Gerade mit Blick auf das anstehende Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth am kommenden Spieltag (Sonntag, 13.30 Uhr) wertete Klose die Niederlage beim FCM aber auch als "Warnschuss zur richtigen Zeit" und er verwies auch darauf, dass es nicht allzu lange her war, dass der FCN selbst im Keller feststeckte. "Wir waren auch vor Wochen da unten und sind immer noch nicht so weit weg, dass ich sage, wir schauen nach oben." Er selbst habe stets gewusst, dass der FCN weiterhin nach unten schauen müsse, auch weil so ein Spiel wie in Magdeburg "bei uns immer mal drin" ist. Nun gelte es aber, "dass wir wieder den Turnaround schaffen" - am besten im so wichtigen Franken-Derby.