Kehls kleine Ansage im Schlotterbeck-Poker - und ein "unglücklicher" Clip

Viele Fans von Borussia Dortmund haben das kurze Video längst gesehen, und in der Tat sieht das, was es zeigt, merkwürdig aus. Sebastian Kehl begrüßt bei der Mitgliederversammlung am Sonntag mehrere BVB-Profis per Handshake, nur Nico Schlotterbeck nicht, obwohl der Sportdirektor sogar in seine Richtung zu sehen scheint. Knirscht es da etwa? Von wegen.

"Ich habe mich darüber gewundert und sehr geschmunzelt, auch mit Schlotti, weil wir es beide zugetragen bekommen haben", erklärte Kehl nach dem 4:0-Sieg gegen Villarreal am Dienstagabend mit einem breiten Grinsen. "Es sieht etwas unglücklich aus, aber es ist alles okay, es gibt keine Probleme, es ist auch nicht so, dass die Verhandlungen deswegen stocken. Da wurde sehr viel reininterpretiert."

Hummels fühlt sich an sich selbst erinnert

Womöglich handelte es sich also nur um einen weiteren verzweifelten Versuch, eine Tendenz im Poker um den umworbenen Nationalspieler zu erkennen, dessen Vertrag im Sommer 2027 ausläuft. Prime-Experte Mats Hummels, der Schlotterbeck einen "Weltklasse-Innenverteidiger" nannte, fühlte sich an seine Situation vor zehn Jahren erinnert, als er sich letztlich für einen Wechsel zum FC Bayern entschied.

"Wir versuchen Rahmenbedingungen zu stellen und zu liefern, die für Schlotti ein attraktives Umfeld bieten. Am Ende will er erfolgreich sein und um Titel spielen, das wollen wir alle", erklärte Kehl und machte eine kleine Ansage: "Wir wollen versuchen, uns wirtschaftlich zu bewegen und alles möglich zu machen."

Sollte Schlotterbecks Entscheidung nicht "positiv" ausfallen, "werden wir uns darauf vorbereiten und unsere Ableitungen treffen", betonte Kehl, doch so weit sei es noch nicht. "Ich weiß, dass Nico sich eine Menge intensive Gedanken darüber macht, dass er sehr stark an diesem Klub hängt und dieser Klub ihm sehr wichtig ist. Deswegen bin ich weiterhin optimistisch." Auch Hummels findet, dass der BVB ein "gutes Paket" zu bieten habe.