Kein Einsatz für Urbig: Neuer steht auch im Pokal im Tor

Exakt ein Jahr ist es am Mittwoch her, dass Manuel Neuer letztmals im DFB-Pokal auflief. Aber nur bis zur 17. Minute, dann war für den Torwart des FC Bayern nach einer Roten Karte Feierabend, außerhalb des Strafraums hatte er Leverkusens Jeremie Frimpong gefoult. Zehn Bayern mühten sich anschließend vergebens gegen den damals amtierenden Double-Sieger und schieden mit 0:1 aus.

Nun folgt Neuers Pokal-Comeback gegen Union Berlin am Jahrestag. Das verriet Trainer Vincent Kompany schon am Samstagabend unmittelbar nach dem 3:1-Sieg gegen den FC St. Pauli. Jonas Urbig, der bei den Siegen beim SV Wehen Wiesbaden (3:2) und beim 1. FC Köln (4:1) in den ersten zwei Runden Spielpraxis sammeln durfte, muss zurück auf die Bank.

Kompany verzichtet damit nachvollziehbar auf die von manchen Kollegen praktizierte Pokalrotation im Tor. Es geht schließlich um das Bewahren einer Titelchance, da sollten auch die Besten spielen. Und Neuer ist auch mit knapp 40 Jahren noch besser als der mehr als 17 Jahre jüngere Urbig. Zuletzt allerdings gelang es ihm nicht, dies zu zeigen, sah er in vier aufeinanderfolgenden Partien unglücklich bis schlecht aus.

Welche und wie viele Spiele bekommt Urbig?

Das passierte ihm ausgerechnet im Anschluss an seine Weltklasse-Leistung beim 2:1-Auswärtssieg bei Champions-League-Titelverteidiger Paris St. Germain. Beim 2:2 in der Liga bei Union rutschte Neuer der Schuss zum 0:1 durch die Arme, ein haltbarer Ball. Anschließend sah er während des 6:2 gegen Freiburg beim 0:2 nach einem Kopfball nach einer Ecke nicht gut aus, das galt auch für das 0:1 beim FC Arsenal, als er nicht an den Ball kam. Beim 1:3 verschätzte er sich zudem beim Herauslaufen.

Das 0:1 gegen St. Pauli am Samstag muss Neuer nicht auf seine Kappe nehmen, Andreas Hountondji lief alleine auf ihn zu. Unglücklich sah Neuer beim Schuss ins kurze Eck dennoch aus. Sein Pech: Er konnte danach nicht mehr glänzen, hatte praktisch nichts zu tun. Ob dies am Mittwochabend anders wird? Findet Neuer dann zu seiner Form zurück?

Offen bleibt die Frage, wie viele Spiele Urbig in dieser Saison noch bekommt, bislang sind es neben den beiden Pokalspielen eins in der Liga, beim 3:0 in Mönchengladbach als Vorbereitung auf den Pokal. Kompany bekräftigte am Samstag den Plan mit Partien für Urbig, im Kalender stünden diese aber nicht.

Dabei wäre das Spiel am Samstag eine perfekte Gelegenheit gewesen, Neuer eine Pause zu geben. Kaum anzunehmen, dass der in der entscheidenden Phase im Frühjahr pausieren wird. Das muss die Münchner einstweilen aber noch nicht beschäftigen. Wichtiger wäre, dass Neuer eine Partie mal wieder souverän über die Bühne bringt.