Am Ende genügte Union am Millerntor der eine Rechtsschuss von Rani Khedira, der letztlich von der 44. bis zur letzten Spielminute den Unterschied machte. Nach seinem Treffer beim 3:1 in Gladbach Mitte Oktober war es für den defensiven Mittelfeldspieler der zweite Torerfolg in dieser Saison, der letztlich über Umwege zustande kam.
"Ping-Pong und dann im Stile eines Goalgetters den Ball über die Linie gedrückt", beschrieb Khedira seinen goldenen Treffer scherzhaft bei DAZN. Man müsse "ehrlicherweise sagen", gestand der 31-Jährige, dass Union dieses Spiel schlussendlich aus dem Grund gewonnen habe, "weil wir einfach in der einen Aktion da waren". So bilanzierte der Matchwinner: "Ich glaube, das war heute kein Fußball-Schmankerl, so ehrlich muss man sein. Von dem her war es ein ganz, ganz dreckiger Arbeitssieg."
„Dass wir keinen Zauberfußball spielen, das wissen wir.“ (Steffen Baumgart)
Ein Fazit, das Steffen Baumgart zumindest nicht vollumfänglich bestätigte. Im Gegensatz zu seinem stellvertretenden Kapitän sprach der Berliner Chefcoach schließlich von einem "verdienten Arbeitssieg", den man mit einer "guten" ersten Hälfte und solider Abwehrarbeit im zweiten Durchgang erzwungen habe. "Dass wir keinen Zauberfußball spielen, das wissen wir - und deswegen machen wir das, was wir können, und das haben wir gut gemacht", urteilte Baumgart.
Zum Fußball der Eisernen gehört unterdessen auch, dass sie etwa aus vermeintlich unscheinbaren Situationen - wie dem Einwurf, der zum entscheidenden Tor führte - gefährliche Momente kreieren können: "Ich würde jetzt nicht Zufall dazu sagen, denn das ist uns ja schon öfter passiert, dass wir den Ball da dann zum zweiten oder dritten Mal kriegen", erklärte der Union-Trainer. "Dann ist es eine Qualität. Wir machen den Einwurf, der ist ja auch zu verteidigen. Der wurde nicht verteidigt, deshalb haben wir das Tor gemacht und sind sehr zufrieden."
Union befindet sich "immer noch in der Entwicklung"
15 Zähler haben die Berliner nun nach elf Spieltagen auf ihrem Konto. Für Baumgart selbstverständlich eine zufriedenstellende Basis: "Ich bin mir relativ sicher, dass es Mannschaften hinter uns gibt, die gerne 15 Punkte hätten. Wir wissen, dass die Saison lang ist, aber auf diese 15 Punkte können wir aufbauen und uns weiterentwickeln", betonte der 53-Jährige.
"Ich finde, wir sind da immer noch in der Entwicklung. Auf dem, was wir gut machen, wollen wir uns weiterentwickeln. Und ich hoffe, dass es zur Weiterentwicklung auch weiter Punkte gibt", schloss Baumgart ab. Der nächste Schritt in der Entwicklung soll dann am kommenden Samstag gegangen werden, wenn das Tabellenschlusslicht aus Heidenheim an der Alten Försterei gastiert.