Bloß nicht patzen. Unter diesem Motto stehen die beiden anstehenden Länderspiele der deutschen U 21, schließlich qualifizieren sich nur die Tabellenersten jeder Gruppe sowie der beste Tabellenzweite direkt für die EM. Aufgrund der unerwarteten 2:3-Heimniederlage gegen Griechenland hinkt das Team von Antonio di Salvo hinterher und darf sich gegen Fußballzwerg Malta am kommenden Freitag sowie vier Tage später in Georgien keine weiteren Ausrutscher erlauben.
Die Niederlage gegen die Griechen, sie wurmt di Salvo immer noch. "Echt bitter" sei die Partie gewesen, "weil wir nicht gut ins Spiel gekommen sind". Das DFB-Team lag früh mit 0:2 hinten, holte dann auf, um wegen einer "Unaufmerksamkeit" doch noch den entscheidenden Treffer zu kassieren. Auch im darauffolgenden Spiel in Nordirland lag die U 21 zurück, gewann aber noch mit 2:1 und wahrte sich somit alle Chancen in Gruppe F.
Di Salvo hatte auf zahlreiche Spieler verletzungsbedingt verzichten müssen, auch diesmal fehlen wieder wichtige Akteure wie zum Beispiel Brajan Gruda von Brighton & Hove Albion oder Said el Mala, der sich in der A-Nationalmannschaft beweisen darf. Dafür kehren sechs zuletzt verletzt ausgefallene Akteure in den Kader zurück, darunter Torhüter Mio Backhaus oder die Abwehrspieler Nnamdi Collins und Finn Jeltsch. Neu mit dabei sind Bayern-Akteur Lennart Karl und Arijon Ibrahimovic, der vom FCB an Heidenheim ausgeliehen ist.
Wie di Salvo Karls Nominierung begründet
Vor allem die Nominierung des erst 17 Jahre alten Karl sorgte für Schlagzeilen, ist für di Salvo aber nur folgerichtig. Auf dem Flügel sieht der Coach schließlich Bedarf, zumal el Mala und Gruda nicht dabei sind. "Er spielt befreit auf, zeigt tolle Leistungen", begründete di Salvo seine Wahl. Auch wenn er mit ihm schon mal "gequatscht" und ihn auch im Wintertrainingslager der U-Mannschaften schon beobachtet habe, werde di Salvo "jetzt so richtig sehen, wie er drauf ist, wie er sich dann einfügt in die Mannschaft, wenn ich ihn jetzt hier dabei habe".
Als reinen Schnupperkurs darf Karl die Reise zur U 21 allerdings nicht ansehen, das stellte di Salvo klar. "Ich erwarte mir dann schon von Lennart, dass er diese Art, die er bei Bayern zeigt, auch bei uns übertragen kann", so der Coach, der die Flexibilität des Jungprofis lobte. "Mal am Flügel, mal auf dieser halbrechten Position - das sind so Positionen, die ich auch für Lennart bei der U 21 im Blick habe. Er muss sich integrieren, das wird er auch. Er soll trotzdem unbekümmert aufspielen und das, was er bei Bayern zeigt, bei uns auch zeigen."
Kapitäns- und Torwartfrage offen
Wer die Mannschaft gegen Malta ("Wir werden der haushohe Favorit sein, und das will ich von Anfang an sehen") und in Georgien ("ein aufstrebendes Fußball-Land") als Kapitän auf das Feld führt, ist noch unklar. Mit Aljoscha Kemlein, Tom Rothe und Jeltsch sind alle drei Bindenträger der vergangenen Spiele diesmal mit dabei. Eine Entscheidung hat di Salvo noch nicht getroffen.
Das gilt auch für die Torwartposition. Bremen-Schlussmann Mio Backhaus ist schließlich in den Kader zurückgekehrt und macht Dennis Seimen wieder Konkurrenz. Der Paderborn-Keeper hatte sich mit einem misslungenen Dribbling gegen Griechenland einen Blackout geleistet. "Ich möchte jetzt diese drei, vier Tage einfach noch ein Gefühl dafür bekommen", sagte di Salvo. "Da wollen wir einfach die Leistungen bewerten und auch in Gespräche gehen."