Die FIFA Klub-WM läuft, die K.-o.-Phase hat begonnen. Ab sofort ist jedes Spiel ein Do-or-die-Match, heißt: Entweder man gewinnt oder man fährt nach Hause. Maßgeblich hängen die Ergebnisse auch davon ab, welche Spieler zur Verfügung stehen - oder ob wichtige Akteure gesperrt fehlen, zum Beispiel nach zu vielen Gelben Karten.
Gelbsperren sind im Fußball ein normaler Teil der Regeln, schließlich soll Unsportlichkeit bestraft werden. Und wer sich zu viele Verwarnungen einfängt, der muss halt auch mal ein Spiel aussetzen. In der Bundesliga etwa gibt es im Saisonverlauf immer nach fünf Gelben Karten eine Sperre für ein Spiel.
Bei internationalen Turnieren ist die Regel oftmals etwas strenger, denn es gibt weniger Spiele. Da genügen bereits deutlich weniger Gelbe Karten, um ein Spiel zu verpassen. Wie aber ist die Regel bei der aktuellen Klub-WM? Wann werden Spieler gesperrt? Und werden die Karten irgendwann gestrichen?
| Event | |
|---|---|
| Termin |
14. Juni - 13. Juli |
| Austragungsland |
USA |
| Anzahl Spiele |
63 |
| Anzahl Teams |
32 |
| Übertragung |
DAZN (kostenlos) |
Bei der Klub-WM sagt die Regel ganz klar: Wer sich im Turnierverlauf zwei Gelbe Karten in zwei unterschiedlichen Partien einfängt, wird für das darauffolgende Spiel gesperrt. Dabei werden die Verwarnungen aus der Gruppenphase in die K.-o.-Runde übernommen, zählen also ganz normal weiter.
Allerdings gilt auch bei der Klub-WM die Regel, dass nach Abschluss des Viertelfinales das Konto der Gelben Karten gelöscht wird. Damit soll verhindert werden, dass ein Spieler aufgrund einer Gelbsperre das Finale verpasst. Denn dazwischen liegt nur das Halbfinale, das genügt nicht, um sich eine Sperre wegen zweier Gelber Karten einzuhandeln.
Was aber natürlich nicht heißt, dass Sperren für ein Finale nicht möglich sind. Wer im Halbfinale vom Platz fliegt, egal ob mit Gelb-Rot oder glatt Rot, ist automatisch für das Endspiel gesperrt. Das betrifft natürlich auch Spieler auf der Ersatzbank oder Trainer, die vom Schiedsrichter wegen Fehlverhaltens sanktioniert werden.
Außerdem gilt: Gelbsperren, die durch eine Verwarnung im Viertelfinale noch zustande gekommen sind, haben für das Halbfinale Bestand. Diese werden nicht gelöscht, der Spieler muss im Halbfinale also zuschauen. In einem etwaigen Finale kann der Akteur dann aber wieder ganz normal mitwirken.
Das in Deutschland prominenteste Opfer einer Gelbsperre ist natürlich Michael Ballack, der bei der WM 2002 im Halbfinale gegen Südkorea von Schiedsrichter Urs Meier nach einem taktischen Foul Gelb sah und das Finale verpasste. Er musste tatenlos zusehen, wie die DFB-Elf gegen Brasilien unterlag.
Damals wurden die Verwarnungen noch nicht im Turnierverlauf gestrichen, sondern zählten knallhart bis zum Ende durch. Erst zur WM 2010 wurde die Regel geändert, die zum Beispiel auch in der Champions League in leicht abgewandelter Form gilt. Dort sind drei Gelbe Karten für eine Sperre notwendig, ein Halbfinale besteht aber auch aus zwei Spielen.
Allerdings wurde die neue Regel bei den UEFA-Wettbewerben erst später eingeführt, weshalb zum Beispiel im Champions-League-Finale 2012 zahlreiche prominente Spieler fehlten. Bei den Bayern fehlten damals Holger Badstuber, David Alaba und Luiz Gustavo - drei eigentlich gesetzte Stammspieler.
Doch auch der später siegreiche FC Chelsea beklagte einige gesperrte Spieler. Raul Meireles, Branislav Ivanovic und Ramires fehlten gelbgesperrt, Kapitän John Terry hingegen hatte sich im Halbfinale Rot eingehandelt - die Sperre war obligatorisch.