"Wenn du dich oben festsetzen willst, brauchst du solche Siege, auch wenn sie schmutzig oder nicht so von dieser Dominanz geprägt sind", kommentierte Claus-Dieter Wollitz bei MagentaSport den Sprung seines Teams an die Tabellenspitze nach dem 3:2-Sieg in Essen. Derweil gingen die Essener in die Analyse und fanden zahlreiche Punkte, die unglücklich waren.
Da war etwa der Strafstoß gegen RWE. Es war der bereits zehnte Elfmeter (!) gegen das Team von Uwe Koschinat, was mit Abstand den Negativwert der gesamten Liga bedeutet. Dann war da noch ein hartes Einsteigen gegen Jannik Hofmann an der Strafraumgrenze in der Nachspielzeit. Ein fälliger Freistoß in gefährlicher Lage wäre vermutlich die letzte Szene des Spiels gewesen.
2:0 wird zum Knackpunkt
Doch eine andere Szene ärgerte Koschinat so richtig, denn die Situation "hat uns ein bisschen gekillt". Beim 2:0 durch Justin Butler wähnte Lucas Brumme den Ball im Seitenaus, reklamierte, nahm Tempo raus und gab seinem Gegenspieler damit den entscheidenden Vorsprung, um alleine aufs Tor zulaufend auf 2:0 zu stellen.
"Wir können doch da nicht reklamieren. Wir wissen, es gibt keinen Videobeweis. Die Situation wird nicht im Nachgang gecheckt. Ich muss voll hinterhergehen", kritisierte Koschinat Brumme. "Auch wenn Butler in der Situation seine Schnelligkeit ausspielen kann. Wenn wir mit allen Spielern und einer ganz hohen Geschwindigkeit zurücksprinten, können wir das möglicherweise noch vereiteln."
Keeper Funk macht den Unterschied
Doch alleine an dieser Szene wollte der Coach die Niederlage nicht festmachen. In der Pressekonferenz nach dem Spiel nannte er die mangelnde Chancenverwertung und die schlechte Arbeit in der Defensive als die beiden entscheidenden Faktoren. Zudem war da ein "Torwart mit unfassbar vielen Händen". Energie-Keeper Marius Funk bekam für seinen Auftritt nicht nur die kicker-Note 1 und eine Berufung in die Elf des Tages, sondern wurde obendrein auch zum Spieler des Tages in der 3. Liga.