Mit einem Sieg gegen Kellerkind Schweinfurt war an der Hafenstraße gerechnet worden am Sonntag. Dass der Erfolg mit 2:1 recht knapp ausfiel, drückte zwischenzeitlich etwas auf die Stimmung in Essen. Für Uwe Koschinat kein Problem.
"Ich werde den Fans hier an der Hafenstraße nichts vorschreiben. Das wäre totaler Blödsinn", sagte der RWE-Trainer bei MagentaSport. Schließlich sei es ja auch der Anspruch gewesen, die Heimaufgabe gegen die Schnüdel zu lösen. "Und wenn du von außen das Gefühl hast, ich habe auch als Fan gerade nicht so den Einfluss, dann wird es eben auch mal ein bisschen unruhiger". Am Ende hätten es Mannschaft und Fans jedoch "gemeinsam wieder sehr, sehr gut hingekriegt", so Koschinat.
Die Heimbilanz konnte der ehemalige Deutsche Meister somit weiter aufpolieren (4/2/1 nach vier Siegen in Reihe); Essen klopft oben an. "Ich finde, das ist eine gute Serie, die wir aktuell spielen. Vor allem zu Hause", unterstrich der Coach der Westdeutschen. Natürlich wünsche man sich gegen den Tabellenletzten "einen leichteren Sieg", andererseits gebe der knappe Erfolg vielleicht sogar mehr "für das Gruppengefühl".
Obuz bereitet beide Tore vor - Glücklicher Joker
Aus dem Essener Kollektiv ragte Marvin Obuz heraus. Der aus Köln zurückgeholte Flügelstürmer tat sich anfangs auch aufgrund von Verletzungen schwer. Gegen Schweinfurt machte der 23-Jährige sein bestes Spiel in dieser Saison (kicker-Note 2,0), bereitete beide RWE-Tore vor.
Das wichtige 2:1 gelang dem eingewechselten Marek Janssen in der 70. Minute. "Das Jokertor war entscheidend. Ihm tut das unfassbar gut, jetzt ist er drin in dieser Saison", lobte Koschinat den häufiger verletzten Stürmer.
23 Punkte hat RWE nun bereits auf seinem Konto und ist punktgleich mit dem Ligadritten Verl. Nächster Halt ist Ingolstadt. Für Jannik Mause wäre dies eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte, verbunden mit Erinnerungen an viele Tore (18 in 33 Drittliga-Spielen für den FCI). Doch der Mittelstürmer stand am Sonntag erneut nicht im Spieltagskader und ist derzeit nur Nummer 4 in der Angriffsmitte hinter Ramien Safi, Jaka Cuber Potocnik und Janssen.