Koschinat über Moustier: "In allen Bereichen auf ganz hohem Niveau"

Auf der Pressekonferenz nach dem 3:1-Erfolg in Regensburg machte Koschinat in seiner gewohnt ruhigen Art klar, dass er ohne Tom Moustier in der Startelf geplant hatte. Für den Franzosen, der in der vergangenen Rückrunde wie auch zum Saisonstart zu den Leistungsträgern der Essener gehörte, wäre das eine ungewöhnliche Situation gewesen.

"Es war geplant, dass ich mit Torben (Müsel, d. Red.) einen sehr ballsicheren Spieler an der Seite von Gjasula haben wollte", sagte Koschinat, doch Müsel verletzte sich am Donnerstag. "Das ist eine aus heutiger Sicht eher unproblematische Geschichte, aber ich will bei der Qualität des Kaders einfach keinen Spieler ins Rennen schicken, bei dem ich befürchten muss, dass die Verletzung schlimmer wird."

Also durfte doch Moustier ran, der in diesem Kalenderjahr im Übrigen immer in der RWE-Startelf gestanden hatte. "Für Tom gilt am ehesten, dass er zu Beginn der Saison sehr mit sich gekämpft hat - viel Energie, sehr starkes Zweikampfverhalten, aber dann eben auch ein paar Unsicherheiten am Ball", stellte Koschinat klar und wollte dem 23-jährigen Sechser eine Pause geben.

"Er ist ein junger Spieler, dem in der Rückrunde nahezu alles gelungen ist, der unheimlich hoch gefolgen ist und vielleicht jetzt mal eine Phase hat, in der er sich neu finden muss und die Erwartungen in die richtige Richtung regulieren muss", lautete Koschinats Begründung. "Man merkt ihm einfach an, dass er in einem neuen Findungsprozess ist und die große Euphorie, 'unter Koschinat spiele ich immer', vielleicht sich auch mal so ein bisschen beruhigt."

Koschinat: "Das war eine hervorragende Reaktion"

Und offenbar reichten Moustier allein Koschinats Gedankengänge aus, um eine Reaktion zu zeigen. Der Franzose erzielte nach einem Doppelpass sehenswert den ersten Treffer des Abends und war auch ansonsten maßgeblich am Essener Sieg beteiligt. "Er hat das Richtige getan, sich reingearbeitet. Das 1:0 war technisch in allen Bereichen auf ganz hohem Niveau, da hat man diese Energie gesehen. Er hat in hohem Maße dazu beigetragen, dass wir das Spiel nach Hause bringen konnten - durch viele Moustier-Aktionen."

Auch dem Trainer scheint Moustiers Auftritt also gefallen zu haben, sodass er auch in den kommenden Wochen wohl nicht an Moustier vorbeikommen wird. "Das war eine hervorragende Reaktion des Spielers. Ich hoffe, er ist sehr halsig auf seinen Trainer gewesen, aber das gehört am Ende dazu, wenn du vielleicht mal abgestraft wirst."