Nach der 1:3-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken am Dienstag hat sich der SSV Ulm von Trainer Robert Lechleiter getrennt. Das bestätigte der Drittligist am Donnerstagnachmittag. "Leider waren wir kurzfristig zu diesem Schritt gezwungen. Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen, da wir Robert außerordentlich schätzen", wird Geschäftsführer und Vorstand Markus Thiele in einer Mitteilung des Vereins zitiert. "Er hat die Mannschaft im Frühjahr in einer sehr schwierigen Situation übernommen, einen neuen Geist geweckt und noch nahe an den Klassenerhalt geführt. Wir danken ihm, Matthias und Christoph für ihren Einsatz."
Lechleiter konnte den Abstieg in der vergangenen Saison nicht verhindern und kam in der laufenden Drittliga-Saison nicht gut aus den Startlöchern mit den Spatzen, die allerdings auch mit gravierenden Personalsorgen zu kämpfen haben. Die Bilanz nach sechs Spielen: vier Niederlagen, zwei Siege, Platz 15. "Leider ist der Start nicht so verlaufen wie wir uns das vorgestellt haben. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft eine gute Saison spielen wird", sagt Lechleiter zu seinem Abschied selbst.
Der Kreuzbandriss von Kapitän und Integrationsfigur Johannes Reichert zum Saisonauftakt und die Knöchelverletzung von Niklas Kölle traf die Ulmer Defensive hart. Jüngst ereilte die Spatzen dann die nächste Hiobsbotschaft: Auch Sturm-Neuzugang Dominik Martinovic riss sich das Kreuzband und fällt monatelang aus.
Und so strauchelt der SSV Ulm gewaltig und hat große Probleme, sich mit dem runderneuerten Kader in der neuen Spielklasse zurechtzufinden. Ein neuer Coach soll den ehemaligen Bundesligisten wieder in die Spur bringen. Vorübergehend übernimmt U-19-Trainer Moritz Glasbrenner (35) das Training und die Vorbereitung auf das Absteiger-Duell mit den ebenfalls kriselnden Regensburgern am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Parallel ist die Suche nach einem neuen Coach angelaufen.
"Die Gespräche mit den Nachfolge-Kandidaten laufen bereits. Wir haben dafür ein klares Profil und eine klare Vorstellung und werden uns die nötige Zeit nehmen, um den idealen Cheftrainer auszuwählen. Bis dahin hat Moritz unser volles Vertrauen", erklärt Vorstandsmitglied Alexander Schöllhorn.