Die Zeit nach der 2:3 Heimniederlage am Samstagnachmittag gegen Eintracht Frankfurt war kurz. Schon am Montagmittag hob der Flieger mit dem Tross des VfL Wolfsburg in Richtung Lyon ab. Dort muss der deutsche Vizemeister der vergangenen Saison und aktuelle Bundesliga-Zweite am Dienstagabend um 21 Uhr in der Champions League beim französischen Serienmeister und aktuellen Tabellenführer OL Lyonnes antreten. Beide Mannschaften spielten in der Königsklasse schon oft gegeneinander - meist mit dem besseren Ende für die Französinnen. So wie auch in der Vorsaison, als Lyon in der Gruppenphase den VfL mit 2:0 (in Wolfsburg) und 1:0 besiegte.
In die neu eingeführte Ligaphase der Champions League startete der VfL sehr erfolgreich, besiegte zunächst Paris Saint-Germain mit 4:0 und war danach mit 2:1 beim norwegischen Klub Valerenga IF erfolgreich. Um am Dienstag in Lyon bestehen zu können, muss sich der VfL aber vor allem defensiv deutlich steigern zur Niederlage gegen Frankfurt. Alle drei Gegentreffer resultierten am Samstag aus individuellen defensiven Fehlern. Das Spiel sei aufgearbeitet, erzählt Trainer Stephan Lerch, der sich zumindest freut, dass "wir nicht viel Zeit hatten, um uns zu ärgern", wenngleich er kein Geheimnis daraus macht, dass ihn die Niederlage gewurmt hat, "weil sie unnötig war. Aber wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen".
Und der Fokus richtet sich nun ohnehin auf Lyon. "Es wird eine extrem große Herausforderung. Wir müssen defensiv gut zusammenarbeiten und werden lange Ballbesitzphasen unseres Gegners aushalten müssen", prophezeit der Trainer. Sein Team gehe in Lyon nicht als Favorit ins Spiel: "Wir haben nichts zu verlieren, verspüren nicht den ganz großen Druck, können befreit ins Spiel gehen und wollen jeden Punkt mitnehmen", fasst Lerch die Ausgangsposition zusammen.
Personell bestehen aktuell keine Probleme: Der VfL reiste mit demselben Kader nach Frankreich, der auch gegen Frankfurt zur Verfügung stand. Dennoch könnte es in der Startelf zu Veränderungen kommen. Möglicherweise wird Torjägerin Lineth Beerensteyn in die Startelf zurückkehren. Die Niederländerin saß am Samstag zunächst auf der Bank und wurde in der 63. Minute für Ella Peddemors eingewechselt. Sollte Beerensteyn in Lyon zum Einsatz kommen, wäre es der 50. Champions-League-Einsatz der 29-Jährigen, die im Sommer 2024 von Juventus Turin zum VfL wechselte.