Viel hat nicht gefehlt zum perfekten Abschied. Doch Leroy Sane vergab in der Nachspielzeit des Achtelfinales bei der Klub-WM gegen Flamengo (4:2) die große Chance auf sein letztes Tor im Trikot des FC Bayern. Wie bereits zuvor im Gruppenspiel gegen Benfica scheiterte er im direkten Duell am gegnerischen Torwart.
Und so stand diese letzte Aktion des 29-Jährigen als Bayern-Profi doch auch symptomatisch für seine Zeit beim Rekordmeister, die nicht so lief, wie es sich alle erhofft hatten. Fünf Jahre stand der deutsche Nationalspieler in München unter Vertrag und gewann viele Titel, doch sein enormes Potenzial konnte er nie konstant abrufen.
Auch deshalb wollten die Verantwortlichen des Rekordmeisters Sane nicht jenes Gehalt bezahlen, das er gerne bekommen hätte. Am heutigen Montag läuft sein Vertrag endgültig aus, ab Dienstag ist er offiziell ein Spieler von Galatasaray Istanbul. Nach seinem letzten Auftritt gegen Flamengo verabschiedete er sich mit emotionalen Worten.
"Ich hatte eine tolle Zeit hier, mit Höhen und Tiefen. Jetzt ist diese Zeit vorbei, und ich habe es noch gar nicht richtig realisiert. Fünf Jahre sind eine Weile. Ich werde die Mannschaft vermissen", sagte Sane, der den Verein ohne Groll verlässt. Stattdessen drückt er aus der Ferne weiter die Daumen.
"Ich wünsche den Bayern alles Gute, für dieses Turnier und auch für die Zukunft. Sie haben in dieser Saison etwas Gutes aufgebaut. Ich hoffe, sie arbeiten weiter daran und sind auch in Zukunft erfolgreich", betonte er. Das gelte auch ganz besonders für Trainer Vincent Kompany, mit dem er bei Manchester City bereits zusammengespielt hatte.
"Wir haben bei Manchester City viel zusammen gewonnen und auch hier immer wieder gewonnen. Mein Verhältnis zu ihm wird immer sehr gut bleiben. Ich wünsche ihm alles Gute", so Sane. Laut "Bild" wird er die Mannschaft am Montagabend am Base Camp in Orlando zum Essen einladen, um sich zu verabschieden.
Seine Abschiedswochen beim Turnier in den USA habe er jedenfalls "sehr genossen", betonte er: "Natürlich musste ich mir auch immer wieder ein paar Witze anhören, aber das ist gerade das Besondere. Es hat immer Spaß gemacht, egal, ob man gewinnt oder nicht."
Mit Sanes Abgang wird auch seine Rückennummer 10 bei den Bayern wieder frei. Und der DFB-Star hat klare Wünsche, wer die Nummer übernehmen soll. Ginge es nach Sane, würde Jamal Musiala sie bekommen. "Ich hoffe, dass er sie trägt. Da freue ich mich auch drüber. Der Junge hat noch einiges Großes vor sich", sagte er.