"Wir haben nicht mit der richtigen Disziplin gespielt", erklärte Kasper Hjulmand bei DAZN nach dem Remis im Parken. "Am Anfang waren wir auch zu langsam bei unserem eigenen Ballbesitz, deswegen haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht. Mit dem einen Punkt müssen wir daher zufrieden sein. Wir müssen die Qualität verbessern", erklärte der Bayer-Coach geradlinig nach der aus Leverkusener Sicht durchaus fehlerbehafteten Partie.
Der größte Stein des Anstoßes aus Sicht des 53-Jährigen war das Spiel gegen den Ball: "Immer sehr, sehr wichtig ist das Gegenpressing. Die defensiven Läufe müssen immer gut sein, damit war ich nicht zufrieden", machte Hjulmand klar. Seine Führungsspieler sahen dies ähnlich. "Wir sind nicht in unser Spiel gekommen, haben viele Fehler im Aufbau gemacht", konstatierte Robert Andrich.
Lob für Freistoßkünstler Grimaldo
Auch Mark Flekken, der mit ein paar guten Paraden weitere Gegentore vereitelte, scheute sich ebenfalls nicht vor deutlichen Worten. "Wir können glücklich über den Punkt sein. Wir waren in der ersten Halbzeit immer in den Zweikämpfen einen Tick zu spät und haben viele Räume weggegeben. In der Halbzeit wurde das angesprochen, dann wurde es wesentlich besser", so der niederländische Keeper, der ein besonderes Lob an Alejandro Grimaldo aussprach. Der Spanier habe mit seinem "wunderbaren Freistoß" zum zwischenzeitlichen 1:1 wieder einmal seine großen Fähigkeiten bei ruhendem Ball gezeigt.
Was sowohl Andrich als auch Flekken zusätzlich sauer aufstieß, war, dass die Werkself selbst nach den beiden Ausgleichstreffern erst noch das 1:2 kassierte - und Sekunden vor Spielende nach dem späten 2:2 in der Nachspielzeit dann sogar beinahe noch das 2:3. "Es ist gut, dass wir die Kraft aufbringen wollen, noch auf ein 2:1 zu gehen. Aber hinten waren dann zu viel Räume weg. Wenn sie ihren Konter ganz am Ende besser ausspielen, verlieren wir das noch", so Flekken. "Wir wollten gewinnen, aber waren dann hinten immer wieder in Unterzahl", fügte Andrich an.
Andrich: "Haben viel Arbeit vor uns"
Und so zog Andrich unter dem Strich ein differenziertes Fazit zum Spiel. "Ich habe gemischte Gefühle: Wir wollten mit einem Sieg zum Start heimfahren. Moral haben wir gezeigt, ja, aber wir haben viel Arbeit vor uns."
Für diese Arbeit, um die von Hjulmand geforderte Qualitätsverbesserung zu zeigen, aber fehlt die Zeit. "Das macht es schwieriger", sagt auch Flekken, der an die Mannschaft appelliert: "Es liegt halt an uns, dass wir die Basics auf dem Platz bringen. Und wenn wir das machen, dann kann er (Hjulmand; Anm. d. Red.) auch mehr Taktik und Struktur reinbringen."
Weiter geht es für die Werkself bereits am Sonntag (17.30 Uhr), wenn es zum rheinischen Duell mit Borussia Mönchengladbach kommt, das nach der Trennung ohne Ex-Bayer-Coach Gerardo Seoane anreisen wird.