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Mann vor dem Absprung - macht's Schmadtke?

kicker

Vor gut einer Woche schien beim VfL Wolfsburg das Feld für ihn bereitet. Marcus Mann hätte nur noch "Ja" sagen müssen zum Posten als neuer Sportdirektor. Doch zu diffus schien die personelle Gemengelage beim Erstligisten aus der niedersächsischen Nachbarschaft. Und da waren ja auch noch die Signale aus der österreichischen Bundesliga, wo sich derzeit Red Bull Salzburg auf der Suche nach einem neuen Macher und Nachfolger des nach Mönchengladbach gewechselten Rouven Schröder befindet.

Signale, die sich in dieser Woche zu einem Angebot konkretisierten, das den 41-Jährigen für eine Veränderung empfänglich machten. Der Stand an Mittwochabend: Mann ist sich mit den aktuellen Tabellenführer des Alpenlandes über ein Engagement einig. Jetzt sind die beteiligten Vereine aufgerufen, eine Einigung zu erzielen. Die scheint definitiv im Bereich des Möglichen. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren. In Hannover deutete der nach wie vor mächtige, inzwischen als Aufsichtsratsvorsitzender der Profi-Sparte fungierende Martin Kind immerhin bereits an, dem wechselwilligen Angestellten keine Steine in den Weg legen zu wollen.

Zwei Dinge sind somit noch zu klären. Erstens: Mann muss von Red Bull aus seinem gerade im Frühjahr geschlossenen Vertrag bis 2029 als Geschäftsführer der Hannover 96 GmbH & Co KGaA herausgekauft werden. Dem Vernehmen könnte eine Einigung bei einer Ablösesumme von rund zwei Millionen Euro erzielt werden. Zweitens: Die Nachfolge Manns muss möglichst schnell geregelt werden, schließlich befindet sich der ambitionierte Zweitligist mitten im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga und kann sich ein Vakuum in der Führungsspitze nicht leisten. Zumal in der bevorstehenden Winterpause wichtige Transferentscheidungen zur weiteren Verstärkung der Mannschaft von Trainer Christian Titz für die entscheidende Rückrunde anstehen.

Bobic und Hecking mit Außenseiterchancen

Wer entscheidet das sich abzeichnende Rennen um die Nachfolge Manns für sich? Eher Außenseiterchancen wurden unter anderem Fredi Bobic eingeräumt. Der Ex-Nationalspieler, als Funktionär mit Bundesliga-Erfahrung in Stuttgart, Frankfurt und bei Hertha BSC, ist derzeit als Fußballboss für Legia Warschau tätig und besitzt mit 14 Toren in 27 Erstliga-Einsätzen in der Saison 2002/03 auch eine Vergangenheit bei Hannover 96. Selbiges gilt für Dieter Hecking, der einst als Aktiver, später von 2006 bis 2009 als Trainer bei den Roten fungierte. Eher theoretischer Natur sind die Aufstiegschancen von Hannovers aktuellem Sportdirektor Ralf Becker zum Geschäftsführer.

Designierter Top-Kandidat auf den Job ist ein alter, erfolgreicher Bekannter: Jörg Schmadtke. Macht es der 61-Jährige nach seiner erfolgreichen ersten Ära bei 96 (2009 bis 2013, unter anderem mit Erreichen der Europa League) noch einmal?

Nach sicheren kicker-Informationen lautet die Antwort: Ja, wenn alle Rahmenbedingungen stimmen. Emotional blieb Schmadtke, der später in Köln, Wolfsburg und Liverpool tätig war, Hannover und speziell dem mittlerweile 81-jährigen ehemaligen Klubvorsitzenden Martin Kind stets verbunden, Schon im Frühjahr gab es Kontakte bezüglich einer erneuten Zusammenarbeit.

Mutterverein muss die Lösung mittragen

Kind wiederum schätzt Schmadtke ausdrücklich als besten der vielen Manager, die seit seinem Einstieg im Jahr 1997 für 96 arbeiteten. Ausgerechnet dieser Umstand, so fürchten Skeptiker, könnte freilich intern noch für Klärungsbedarf sorgen. In der vierköpfigen Management GmbH, die den neuen Geschäftsführer bestellen muss, sind neben den beiden Abgesandten der Profisparte auch zwei Zugehörige des Muttervereins vertreten, der zuletzt die Abberufung Kinds als Geschäftsführer vehement vorangetrieben hatte und dessen Tätigkeit weiterhin kritisch begleitet. Mit Henning Bindzus ist in der Doppel-Geschäftsführung ein dem e.V. zuzuordnender Finanz-Geschäftsführer vertreten. Nun muss sich zeigen, ob die Kind-Nähe Schmadtkes sich als Hürde erweist oder sich auch innerhalb des Klubs ein breiter Konsens, der im Umfeld vorhanden scheint, für ihn und eine erneute Amtsübernahme findet.