Zehn Punkte und zwölf Tabellenplätze trennen Alemannia Aachen aktuell von dem kommenden Gegner Duisburg. Während die Zebras mitten im Aufstiegsrennen sind, muss die Mannschaft von Mersad Selimbegovic auch aufgrund der jüngsten 0:2-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Regensburg den Blick weiterhin nach unten richten. Dabei wäre für den Aachener Coach gegen seinen Ex-Klub eigentlich mehr drin gewesen. "Wir haben Punkte verloren, die man nicht verlieren sollte", so Selimbegovic, der den Misserfolg als "zu billig, zu einfach" beschrieb.
Entsprechend klar sei daher die Aufarbeitung der Partie ausgefallen. "Es gab ein paar unangenehme Gespräche am Anfang der Woche und ein paar gute Reaktionen von den Jungs im Training", verriet der 43-Jährige, der die gedrückte Stimmung ob des missglückten Heimdebüts möglichst zeitnah ablegen wollte: "Am ersten Tag ist es nach Niederlagen immer ein bisschen anders als nach Siegen. Das ist klar und gut so. Ich brauche aber keine Alibis. Es geht immer weiter, Fokus auf das nächste Spiel."
„Das Spiel ist eine Summe vieler Zweikämpfe und wenn du die wichtigen gewinnst, dann verlierst du nicht.“ (Mersad Selimbegovic)
Konkret lag Selimbegovics Augenmerk auf der Arbeit gegen den Ball und der Intensität. Diese habe dem Bosnier gegen die Oberpfälzer gefehlt. "Das sind Dinge, die wir verändern müssen: Dass jeder den Zweikampf so bewertet, dass es der entscheidende sein kann, dass jeder Verantwortung übernehmen muss. Das Spiel ist eine Summe vieler Zweikämpfe und wenn du die wichtigen gewinnst, dann verlierst du nicht. Wenn du dazu noch ein paar woanders gewinnst, hast du die Chance, das Spiel zu gewinnen."
Gaudino und Scepanik wieder Optionen
Ob sich aus diesen Erkenntnissen auch personelle oder taktische Veränderungen ableiten könnten, ließ der ehemalige Rostocker offen. Zwar kündigte er an, dass Gianluca Gaudino und Lukas Scepanik nach gesteigerter Trainingsbelastung in den Kader rutschen könnten, wie er den MSV am Samstag ab 14 Uhr (LIVE! bei kicker) ärgern will, verriet er aber nicht.
"Das kann ich nicht mitteilen", schmunzelte Selimbegovic, der sich auch nicht darauf einlassen wollte, eine falsche Fährte für Dietmar Hirsch zu legen: "Das habe ich ein Mal probiert, das ist komplett nach hinten losgegangen. Ich habe statt dem Gegner meine Mannschaft eine Halbzeit lang überrascht."
Sicher ist indes, dass Aachen in Duisburg mit lautstarker Unterstützung rechnen darf: 5000 Gästefans werden erwartet. Ein Andrang, der sich sogar auf die Reiseplanung der Alemannia auswirkt. "An einem Spieltag, an dem so viele Fans mitfahren, kannst du auch mal irgendwo stehen bleiben und die Reise dauert nicht mehr 75 oder 90 Minuten, sondern 120 oder mehr. Das ist dann keine optimale Spielvorbereitung", begründete Selimbegovic die Anreise am Vortag, zeigte sich angesichts des Zulaufs aber begeistert: "Wenn ich das höre, ist das echt unglaublich. Deswegen freuen wir uns auf das Spiel."