Was als ansehnliche Pyro-Show geplant war, endete mit vier Verletzten, von denen einer - ein neunjähriger Junge - schwere Verbrennungen erlitt. Die Verabschiedung der alten Flutlichtmasten im Ostseestadion haben sich die Verantwortlichen des FC Hansa Rostock definitiv anders vorgestellt. Es sei jedoch alles ordnungsgemäß vorbereitet worden.
Stadt Rostock spricht von fehlenden Anträgen und Genehmigungen
Das sieht die Stadt Rostock offensichtlich anders. Sie erhebt jetzt Vorwürfe gegen den Verein. Eine Genehmigung sei zwar erfolgt, jedoch sei die Pyro-Show letztlich darüber hinausgegangen: "Es gab für die Veranstaltung eine sprengstoffrechtliche Genehmigung. Diese umfasste jedoch lediglich zwölf Effekt-Handfackeln pro Flutlichtmast. Alle weiteren gezündeten pyrotechnischen Erzeugnisse, welche mutmaßlich für die Verletzungen ursächlich waren, wurden weder beantragt noch genehmigt", sagte Ulrich Kunze, Pressesprecher der Stadt, gegenüber der Ostsee-Zeitung.
Hansa-Chef Ronald Maul reagierte auf die Vorwürfe: "Wenn die Stadt sich berufen fühlt, diese Aussage zu treffen - ich würde erst den Bericht abwarten. Der Rest ist Spekulation." Nun ist es also an der Polizei, die Vorgänge im Ostseestadion aufzuklären und herauszufinden, ob wirklich alles bei der Pyro-Show ordnungsgemäß ablief. Allein die Tatsache, dass kein professioneller Pyrotechniker vor Ort war, lässt zumindest Zweifel daran aufkommen, dass der Verein die größtmögliche Vorsicht hat walten lassen.
Am Freitagnachmittag schaltete sich auch der DFB in die Angelegenheit mit ein: Auf DPA-Anfrage bestätigte der Verband, "von den Vorgängen Kenntnis und deswegen (sowie wegen Abbrennens von Pyrotechnik während des Spiels durch Rostocker Anhänger) ein Verfahren gegen Hansa Rostock eingeleitet und den Verein zu einer Stellungnahme aufgefordert" zu haben. Es sei keine Genehmigung des Feuerwerks durch die Kommission "Prävention & Sicherheit & Fußballkultur" erfolgt. Ein entsprechender Antrag habe nicht vorgelegen.