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Nagelsmann begründet Stillers Fehlen - und war "irritiert"

kicker

Angelo Stiller sagte nichts, aber das dann ganz schön oft. "Kein Kommentar", antwortete er mehrfach, als er am Donnerstagabend nach Stuttgarts 2:0-Sieg gegen Feyenoord bei RTL darauf angesprochen wurde, was einige Stunden vor der Europa-League-Partie publik geworden war: Stiller fehlt überraschend erstmals seit seinem Debüt im September 2024 im Kader der deutschen Nationalmannschaft, was nicht nur beim VfB für Fragezeichen sorgte.

Mit vier Tagen Verzögerung begründete Julian Nagelsmann am Montag schließlich, was hinter der Nicht-Berücksichtigung des 24-jährigen Mittelfeldspielers steckt. "Wenn ich die vier Wochen vor dem letzten Lehrgang nehme, wo er dabei war, war es deutlich unverdienter, dass er dabei war, als es jetzt der Fall wäre, weil seine Entwicklung deutlich in die richtige Richtung geht", räumte der Bundestrainer in Wolfsburg ein. "Diese Botschaft habe ich ihm auch mitgegeben."

Aber: "Wir haben auf der Sechser-Position Felix Nmecha, der eine sehr gute Saison spielt, und Aleksandar Pavlovic, der bei der Mannschaft spielt, die gerade in ganz Europa sicherlich die stabilste ist. Ich sehe die gerade einen Tick vorne dran", erklärte Nagelsmann. Dazu kommen mit Nadiem Amiri und Leon Goretzka zwei Sechser, die er "ein bisschen offensiver" einschätzt.

Und mehr als vier defensive Mittelfeldspieler wollte Nagelsmann diesmal nicht berufen. "Im letzten Lehrgang hatten wir fünf Sechser dabei, von denen haben drei keine Sekunde gespielt, auch Angelo. Dazu habe ich ganz wenige Nachfragen gekriegt, da war ich ein bisschen irritiert", meinte Nagelsmann und gab selbstkritisch zu: "Da hatten wir zu viele Sechser dabei, da passte das Gleichgewicht nicht. Jetzt haben wir jede Position genau doppelt besetzt."

Nagelsmann versteht den VfB und sieht "kein Riesen-Drama"

Dass sich Sebastian Hoeneß, Fabian Wohlgemuth oder Alexander Nübel enttäuscht bis verwundert über Stillers Fehlen geäußert haben, nimmt Nagelsmann ihnen nicht übel. "Ich hatte einen sehr guten Austausch mit Angelo und Sebastian. Was den Spieler betrifft, muss ich das erklären, bei einem Trainer muss ich das nicht, aber ich mache es gerne, weil ich einen guten Draht zu Sebastian habe. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich keiner Weise böse bin über die Aussagen nach dem Spiel. Was sollen sie auch sagen? Es ist ein sehr wichtiger Spieler für den VfB." Er hoffe sogar, dass die Verantwortlichen in solchen Fällen ihr Unverständnis kundtun: "Sie sollen ihren Spieler schützen."

Stillers Perspektive in der DFB-Auswahl sieht Nagelsmann nicht nachhaltig geschädigt. "Er hat jetzt nach anstrengenden Wochen ein paar Tage, um durchzuschnaufen und dann weiter seine steigende Form wieder auf den Platz zu bringen. Im März gibt es eine neue Nominierung und dann schauen wir weiter. Es ist auf jeden Fall nicht die Tür zu und auch kein Riesen-Drama."