Neunjähriger bei Pyro-Unfall in Rostock schwer verletzt

Nach dem Spiel des FC Hansa Rostock gegen den TSV 1860 München (2:1) sollte es im Ostseestadion so richtig stimmungsvoll werden, um die vier markanten Flutlichtmasten von 1970, die am Mittwochabend ein letztes Mal eingeschaltet wurden, zu verabschieden.

Doch die Feierlichkeiten liefen nicht wie geplant. Es kam zu einem tragischen Pyro-Vorfall, bei dem sich ein neunjähriger Junge schwere Verletzungen zuzog. Wie die Polizei bekanntgab, musste das Kind in ein Krankenhaus gebracht werden. Drei weitere Zuschauer im Alter von 10, 42 und 57 Jahren erlitten Verletzungen.

Ermittlungen laufen

Am Morgen teilte die Polizei auf Anfrage mit, dass der Junge schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt sei. Er wurde mittlerweile in eine Spezialklinik in Lübeck gebracht. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben ein Strafverfahren ein. Die genauen Umstände des Vorfalls seien Gegenstand laufender Ermittlungen. Geschehen sei alles auf der Nordtribüne.

Mit Verweis auf erste Erkenntnisse der Polizei berichtete der NDR, dass sich der Vorfall während der genehmigten Choreografie für die alten Flutlichtmasten ereignet habe und dabei ein noch brennendes Stück Pyrotechnik auf dem Stadiondach gelandet sein könnte. Durch die Hitze könnte das Material geschmolzen und in den Gästebereich gefallen sein.

Hansa sichert der Familie des Jungen Unterstützung zu

Ronald Maul, Vorstandsvorsitzender des FC Hansa, erklärte in einer Vereinsmitteilung am Donnerstagmittag: "Wir bedauern diesen tragischen Vorfall zutiefst. Für uns hat die vollständige Aufklärung höchste Priorität, und wir hoffen, dass die Polizei die Ursachen schnell und umfassend ermitteln kann. Unser Mitgefühl gilt den Verletzten und insbesondere der Familie des Jungen, der wir jede Unterstützung zukommen lassen."

Der Verein stehe mit der Familie des Kindes in Kontakt und werde die laufenden Ermittlungen der Polizei umfassend unterstützen. Nach aktuellem Kenntnisstand sei durch die Choreografie auch ein leichter Sachschaden entstanden, dessen genaue Höhe bislang aber noch nicht bekannt ist.

Die neuen Flutlichtmasten - in ihrer Form eine Kopie der alten - werden am 30. September (Dienstag, 19.00 Uhr) im Spiel gegen Energie Cottbus zum Einsatz kommen. Die bisherigen Masten werden nun abgebaut.