Zwölf Torchancen hatte sich VfL Wolfsburg am Samstag gegen Eintracht Frankfurt herausgespielt. Die Gäste nur deren vier. Und dennoch nahmen die Frankfurterinnen, die auch nach der Roten Karte für Verteidigerin Nina Lührßen in der 37. Minute lange in Unterzahl spielen mussten, drei Punkte aus Wolfsburg mit.
Die nur 4345 Zuschauer in der Volkswagen Arena staunten nicht schlecht über die clevere Eintracht. Die Wolfsburgerinnen wollten den Druck auf Tabellenführer Bayern München hochhalten. Nach der 2:3-Niederlage trennen den Meister und den Tabellenzweiten aus der Autostadt nach zehn Spieltagen aber schon sechs Zähler.
Wolfsburgs Kapitänin Alexandra Popp sprach nach dem Spiel gegen Frankfurt über ...
… die Niederlage: Gefühlt sind die Spiele gegen die Eintracht immer wild, aber wir dürfen dieses Spiel nicht verlieren. Wir waren lange in Überzahl, deshalb tut die Niederlage noch mehr weh. Und die drei Gegentore legen wir uns selbst rein. Das ist brutal ärgerlich. Uns hat vorne die letzte Präzision gefehlt - auch mir. Das nervt und ist bitter. In der zweiten Hälfte waren wir klar am Drücker. Uns hat das Glück gefehlt, dass wir in den letzten Spielen das ein oder andere Mal hatten.
… die geringe Zuschauer-Resonanz: Leider waren es weniger Zuschauer als sonst in der Arena. Um ehrlich zu sein: Ich verstehe das nicht, weil wir eigentlich eine gute Saison spielen. Das macht mich schon stutzig. Aber wir können nur weiterhin versuchen, guten Fußball zu spielen und versuchen, die Werbetrommel zu rühren, damit die Leute ins Stadion kommen. Aber diejenigen, die im Stadion waren, haben gute Stimmung gemacht - und kommen hoffentlich auch weiterhin.
… den Rückstand auf Bayern München: Wir wissen, dass sechs Punkte Rückstand grundsätzlich viel ist. Von einer Vorentscheidung will ich aber nicht sprechen, denn wir sind noch in der Hinrunde. Wir hatten auch schon mal sechs Punkte Vorsprung, und sind dann nicht Meister geworden. Grundsätzlich kann noch alles passieren, aber der Rückstand ist aktuell schon deutlich. Trotzdem wollen wir oben dranbleiben, das ist klar.
… das Champions-League-Spiel am Dienstag in Lyon: Die Favoritenrolle liegt nicht bei uns. Wir können hinfahren und wollen versuchen, unser bestes Gesicht zu zeigen. Gegen Lyon habe ich schon oft gespielt. Wir wissen, um ihre Qualitäten und haben diese auch in der vergangenen Saison zu spüren bekommen. Wir müssen uns in alles reinwerfen und versuchen, ihnen den Spaß am Spiel zu nehmen und selbst Nadelstiche setzen. Ob es uns gelingt, müssen wir sehen. Wir können zeigen, dass wir noch da sind.