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"Mannschaft wird besser geführt": Innenminister Prömel sammelt Argumente

kicker

Zwei Tore in einer Woche, das ist für Grischa Prömel grundsätzlich eine herausragende Bilanz. Nach seiner langen Zwangspause wegen eines Kreuzbandrisses genießt der 30-Jährige diese Höhepunkte umso intensiver. Schon im später im Elfmeterschießen verlorenen Pokalspiel auf St. Pauli hatte Prömel mit einem Kopfballtreffer zum 1:1 wieder ins Spiel gebracht, am Sonntag in Wolfsburg nun setzte der Mittelfeldspieler noch einen drauf.

Der Wortführer bittet zur Ansprache

Kurz nach der Halbzeit schraubte sich der Modellathlet im Wolfsburger Strafraum unwiderstehlich hoch und wuchtete Andrej Kramarics Eckball mit voller Überzeugung zur 2:1-Führung ins Netz. Später legte er sogar noch den Siegtreffer von Wouter Burger auf. Doch erst im Anschluss dieses Treffers zeigte sich die wahre Bedeutung Prömels für diese Mannschaft.

Den Torjubel nutzte der Vizekapitän, um seine Erfahrung, seinen Einfluss und seine Führungskraft einzubringen. Wie ein Trainer vor der Verlängerung versammelte Prömel die Kollegen im Kreis um sich, hielt eine kurze Ansprache - und alle hörten zu. "Da ging es einfach darum, dass wir jetzt konzentriert bleiben, trotzdem aktiv bleiben und uns nicht zu sehr hinten reindrängen lassen und auch Erholung brauchen mit dem Ball", verriet Prömel nachher, "das wollte ich einfach der Mannschaft mitgeben, wir haben es probiert, gut umzusetzen und wie gesagt, wir wurden belohnt mit drei Punkten."

Die Lehren aus dem Pokal-Aus

Diese Episode zeigt zweierlei: Wie wichtig für das Gefüge Wortführer Prömel ist, und dass die TSG ihre Lehren aus dem Pokal-Aus gezogen hat. "Das war sicher nicht unser bestes Spiel", attestierte Prömel am Sonntagabend, "aber wir haben ein Stück weit aus dem St.-Pauli-Spiel gelernt und wirklich mit Mann und Maus verteidigt, haben uns in alles reingeworfen. Deswegen sind wir froh, dass wir drei Punkte mitgenommen haben."

„Alle haben Bock auf den neuen Weg.“ (Grischa Prömel)

Zwar mussten die Kraichgauer auch noch kritische Momente überstehen, aber sie ließen sich nicht so tief fallen und verfielen nicht in die Passivität, die in Hamburg noch zum unnötigen 2:2 geführt hatte. "Am Ende hätte ich mir schon ein bisschen mehr Kontrolle gewünscht, da haben wir natürlich auch noch ein bisschen was zu arbeiten", erkennt Prömel, "aber wir haben viel Qualität in der Mannschaft, haben viele gute Jungs, alle haben Bock auf den neuen Weg, alle ordnen sich dem Mannschaftsgebilde unter."

Gute Argumente für eine Vertragsverlängerung

Eine gute Basis für weitere Schritte in die richtige Richtung. Auch der Trainer sieht und thematisiert die Fortschritte. "Wir waren nicht jede Minute hellwach, aber es ist uns trotzdem gelungen, einen Rückstand zu korrigieren. Es war nicht alles auf dem Level, wie es in dieser Saison schon war. Heute waren wir aber sehr effizient", beschrieb es Christian Ilzer und fügte hinzu: "Wir haben es geschafft, über viel Teamspirit und Intensität ins Spiel zu kommen. Die Mannschaft wird immer besser aus dem Inneren geführt.“

In diesem Prozess spielt auch der wiedererstarkte Prömel als "Innenminister" eine gewichtige Rolle. Die er auch auf dem Platz nach seinen ersten beiden Startelfeinsätzen nach der Zwangspause immer wirkungsvoller zur Geltung bringt. Und nebenbei sammelt der Routinier gute Argumente für eine weitere Verlängerung seines im kommenden Sommer auslaufenden Vertrages. Bis zum Winter hatten beide Seiten die Entwicklung abwarten wollen, mittlerweile läuft das stark auf eine weitere Zusammenarbeit hinaus.