Die jüngste Auswärtsniederlage in Bremen (1:2) ist im Kopf von RB-Trainer Jonas Stephan noch sehr präsent: "Wir haben uns als unverdienten Verlierer gesehen, es war ein Duell auf Augenhöhe." Die Sächsinnen konnten aus Bremen keine Punkte entführen, nachdem Werder-Angreiferin Emöke Papai in der Schlussphase einen langen Ball zum 2:1-Siegtreffer verwertet hatte.
"Den langen Bällen von Werder, wie beim Gegentor zum 2:1, müssen wir mehr Achtsamkeit schenken", zieht der 33-Jährige die Lehren aus der Niederlage, mit denen die Revanche im Pokal-Achtelfinale gelingen soll. Stephan bewertet die ungewöhnlich kurze Pause zwischen den Duellen positiv: "Es freut uns, dass wir das am Sonntag bereits korrigieren können."
"Die Müdigkeit müssen wir wegbekommen"
"Grundsätzlich waren wir sehr zufrieden mit unserer Leistung, die Intensität hat gestimmt", resümierte er. Im Pressingverhalten und im Positionsspiel mit dem Ball sieht er hingegen noch Verbesserungspotenzial. Viel Zeit zur Aufarbeitung blieb nicht. Nach der englischen Woche spendierte der Coach seinen Spielerinnen zwei Tage frei.
"Die Müdigkeit müssen wir wegbekommen", die Stephan auch auf die Jahreszeit zurückführt. "Wir kennen alle diese November-Lethargie. Das ist nicht der Monat, in dem alle mit der besten Laune und Frische zur Arbeit kommen." Um dem entgegenzuwirken, habe der RB-Cheftrainer die Einheiten verkürzt und zeitlich zwischen Sonnenauf- und -untergang verlegt.
Magerl nähert sich an - Herzog bleibt im Tor
Personell kann der Trainer weiterhin nicht aus dem Vollen schöpfen. Abwehrspielerin Julia Magerl stand im Ligaspiel gegen Werder nach ihrer Verletzungspause erstmals wieder im Kader und sei "immer ernstzunehmender für Einsatzminuten". Anders sieht es bei Luca Graf aus: Diese habe sich im Training verletzt und falle "bis auf Weiteres" aus.
Auch Innenverteidigerin Andrea Norheim konnte in dieser Woche nicht trainieren; ihr Einsatz am Sonntag ist fraglich. In der 1. Pokalrunde bei der SG Andernach (7:0) rotierte Ersatztorhüterin Lina von Schrader ins Tor. "Diesmal gibt es keine Positionsänderung im Tor", ließ Stephan verlauten. Also wird wie gehabt Nummer 1 Elvira Herzog zwischen den Pfosten stehen.
"So ein Viertelfinale oder Halbfinale hat für ein Team schon eine hohe emotionale Brisanz", sagt Stephan, der mit seiner Mannschaft zum zweiten Mal nach 2023 ins DFB-Pokal-Viertelfinale einziehen will. In Pokalspielen biete sich die Chance, "Momente zu kreieren, die eine Mannschaft prägen". Ob das gelingt, wird sich am Sonntag (LIVE! ab 16 Uhr bei kicker) zeigen, wenn RB Leipzig und der SV Werder Bremen im DFB-Pokal Achtelfinale der Frauen erneut aufeinandertreffen - diesmal am Cottaweg.