"Das war sehr unglücklich für uns heute, denn wir hatten viele Chancen in der ersten Hälfte", meinte Niko Kovac in der ARD nach dem zweiten Spiel gegen die Werkself innerhalb von drei Tagen. "Aber das sind Spiele, die eben eng sind. Das war auch am Samstag in Leverkusen (2:1 für den BVB; Anm. d. Red.) so."
Eine Szene aus der ersten Halbzeit beschäftigte den Dortmunder Coach allerdings auch nach der Partie noch: ein Halten von Bayer-Verteidiger Jarell Quansah an Carney Chukwuemeka in der 19. Minute, das keinen Elfmeter zur Folge gehabt hatte.
"Meines Achtens ist das schon ein elfmeterwürdiges Foul", bewertete der 54-jährige BVB-Coach die Szene - und stellte einen Vergleich an: "Wir hatten am 1. Bundesliga-Spieltag bei St. Pauli (3:3; Anm. d. Red.) eine ähnliche Situation. Da gab es Elfmeter und Rote Karte."
Kovac: "Da sollte man schon nachdenken und pfeifen"
Auf eben jene Entscheidung gegen Dortmund und Filippo Mane habe er den diesmaligen Referee Tobias Stieler nach dem Spiel auch angesprochen. "Der Schiedsrichter beziehungsweise der Keller sagte, dass er nicht mehr die Möglichkeit auf den Ball hatte. Aber das ist ja völlig unwichtig, wenn er mit beiden Armen umarmt und gehalten wird. Da sollte man schon nachdenken und pfeifen", meinte Kovac.
„Ich sehe schon ein Halten, aber ein minimales, ineffektives Halten.“ (FIFA-Referee Tobias Stieler)
Tatsächlich äußerte sich FIFA-Referee Stieler ebenfalls nach dem Spiel vor der Kamera zum Thema. Seine Ausführung: "Ich sehe schon ein Halten, aber ein minimales, ineffektives Halten. Was ich auch sehe, ist, dass der Spieler den Kopf nach oben nimmt und sieht 'Oh, den kriege ich nicht mehr', das Halten spürt und dann zu Boden geht."
Das tatsächlich recht leichte Fallen von Chukwuemeka trug dabei offenkundig seinen Teil zur Entscheidung bei. Zwar könne Stieler verstehen, dass manche Leute vielleicht sagen, dass es schon für weniger Elfmeter gegeben habe. Seine Devise für dieses Pokalduell sei aber gewesen: "Nur klare Sachen. Und da war mir das deutlich, deutlich zu wenig."
Stieler: "Zum Glück haben wir die Technik"
Auch Leverkusen war in der zweiten Halbzeit dann von einer Entscheidung des Unparteiischen-Gespanns gegen die Rheinländer betroffen. Denn das vermeintliche Tor zum 2:0 von Martin Terrier wurde nach mehrminütiger Prüfung durch VAR Christian Dingert wieder revidiert. Auf den Videobildern war die Abseitsstellung weder aus dem Spiel heraus noch nach der erklärenden Anzeige klar erkennbar.
Das Schiedsrichterteam verließ sich daher auf die elektronischen Hilfsmittel. Stieler: "Zum Glück haben wir die Technik. Der Ball wurde zwei-, dreimal verlängert. Der Video-Assistent musste daher drei Szenen prüfen. Und die erste Szene auf die Nummer 30 (Ibrahim Maza; Anm. d. Red.) war wohl ganz, ganz knapp Abseits. Und so haben wir das Tor dann zurückgenommen."