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Remberg will die unheimliche Kiel-Serie beenden

kicker

Pressekonferenzen sind im Regelfall dem Trainer vorbehalten, am Dienstag hielt diese Nicolai Remberg ab - weil er nicht nur ausgewiesener Kiel-Experte ist, sondern weil er sich seit seinem Wechsel zum HSV auch zügig einen enormen Stellenwert erarbeitet hat. Während der ersten Pokalrunde beim mühevollen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen den Oberligisten FK Pirmasens war der 25-Jährige noch in der Reservistenrolle, weil sich in der Vorbereitung herauskristallisiert hatte, dass sich er und Nicolas Capaldo in ihrer Spielanlage zu ähnlich sind. Seitdem kamen mit Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira noch zwei hochdekorierte Neulinge vom FC Arsenal, müssen aber Job-Sharing betreiben, da am Ex-Kieler kein Weg vorbei führt.

"Ich habe das Video vom Stuttgart-Spiel noch zehnmal angesehen"

Remberg ist mit seiner Zweikampfhärte und defensiven Verlässlichkeit unverzichtbar für die Statik im Spiel des Aufsteigers. Und er demonstriert an der Seite eines Regisseurs inzwischen auch, dass er mehr als ein reiner Zerstörer ist. Merlin Polzin wird am Mittwochabend, zum Teil notgedrungen, Veränderungen bei der Startaufstellung vornehmen: Robert Glatzel fällt mit Muskelfaserriss aus, Yussuf Poulsen und Daniel Elfadli sind noch keine Option - an Remberg jedoch wird die dezente Rotation vorbeigehen, davon ist der Mittelfeldmann auch selbst überzeugt: "Der Trainer weiß, dass ich immer spielen will. Ich gehe jetzt nicht extra zu ihm und muss ihm das noch einmal sagen."

Vor allem gegen Kiel will er unbedingt ran. 2023 ist er nach dem Drittliga-Aufstieg mit Preußen Münster an die Förde gewechselt, ein Jahr später mit den Störchen in die Bundesliga aufgestiegen und im Oberhaus zum Stammspieler avanciert. Er sagt: "Für mich ist es am Mittwoch ein besonderes Spiel gegen einen Klub, der für mich meine ganze Karriere lang immer eine besondere Bedeutung haben wird. Das wird immer so bleiben." Anfang November hatte er sich das Heimspiel seiner Ex-Kollegen gegen Düsseldorf (1:0) im Holstein-Stadion angeschaut und attestiert dem Pokalgegner trotz der aktuellen Schwierigkeiten im Zweitligaalltag "gute Qualität".

Vor allem hat Holstein in Hamburg eine gute Bilanz. Seit dem Aufstieg der Störche 2018 und dem gleichzeitigen Abstieg des HSV haben sie im Volkspark nie verloren. "Die Quote ist echt gut, einmal habe auch ich davon profitiert", sagt er mit einem Schmunzeln. Im Frühjahr 2024 siegten Remberg und die KSV im Aufstiegskampf-Endspurt 1:0 beim HSV, legten damit einen wichtigen Grundstein für den Sprung nach oben. Jetzt will Remberg die Serie brechen und ist sicher: "Uns muss keiner anzünden, wir wollen unbedingt eine Runde weiterkommen."

Das jüngste Volkspark-Erlebnis vom vergangenen Sonntag, der Last-Minute-Sieg in Unterzahl gegen Stuttgart (2:1), soll zusätzliche Energie freisetzen. "Das", ist Remberg sicher, "gibt uns einen zusätzlichen Push. Ich habe mir das Video vom Spiel noch zehnmal angeschaut. Es ist einfach total geil, wie laut es war." Rembergs Ziel für den Mittwochabend beim Treffen mit dem Ex-Klub ergibt sich von selbst: Es soll wieder laut werden im Volkspark.