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Revanche und "Riesen-Prestige": Bayerns "besonderer" Auftrag in Paris

kicker

Aus Paris berichtet Mario Krischel

Eine dicke Wolkendecke lag am Montagmittag über Paris, während der FC Bayern noch an der Säbener Straße weilte und sein Abschlusstraining wie längst üblich in München abhielt. Erst am frühen Abend landeten Vincent Kompany und seine Mannschaft in der französischen Hauptstadt, wo es für den Trainer sowie Kapitän Manuel Neuer gleich zur Pressekonferenz in den Parc de Princes ging.

Seine Startelf verriet Kompany dabei - wie längst üblich - nicht, er wird PSG am Dienstagabend aber wohl weniger überraschen können als am vergangenen Samstag Bayer 04 Leverkusen. Luis Diaz, Michael Olise werden ebenso wieder starten wie Harry Kane, Dayot Upamecano oder Aleksandar Pavlovic. Also jene Mannschaft, die am Mittwoch das K.-o.-Duell in Köln gewonnen hatte.

„Eine gute Möglichkeit zu zeigen, dass man in Europa mit uns rechnen kann.“ (Manuel Neuer über das Spiel gegen PSG)

"Es gibt immer einen ersten Gedanken, wer in diesem Spiel wichtig sein könnte", erklärt der Trainer. "Das passiert vielleicht schon Wochen vorher. Aber die letzte Entscheidung treffe ich immer, wenn ich gut ausgeschlafen bin - morgens."

Auch wenn sich Champions-League-Sieger PSG bei der Klub-WM zuletzt gegen die Bayern durchsetzen konnte, liest sich die jüngste Bilanz aus Sicht des Rekordmeisters gar nicht schlecht: Vor jenem Treffen in Atlanta hatten die Bayern viermal in Folge ohne Gegentor gegen Paris gewonnen.

Helfen wird so eine Bilanz bekanntlich nur sehr wenig, denn "Paris ist ja auch nicht ganz so schlecht drauf", wie Joshua Kimmich bereits am Wochenende anmerkte. Auch wenn der französische Meister sich in elf Spielen bereits drei Unentschieden und eine Niederlage erlaubt hat - und gegen die Bayern auf den verletzten Desiré Doué verzichten muss. "Wir fahren jetzt nicht dahin und gucken mal, was geht", verspricht Kimmich. "Wir wollen auf jeden Fall gewinnen."

Und damit ein weiteres Ausrufezeichen setzen in dieser bislang so Ausrufezeichen-reichen Saison. Chelsea war der erste Prüfstein, auf den die Reise nach Frankfurt folgte, dann das Topspiel gegen Dortmund oder die knifflige Aufgabe in Köln - am Ende setzten sich bislang in jedem Spiel die Bayern durch. "Sehr schön", findet es deshalb auch Kapitän Manuel Neuer, dass seine Mannschaft "gerade jetzt, wo wir im Flow sind, auswärts gegen so eine starke Mannschaft antreten" dürfe.

Der bald 40-jährige Schlussmann kennt Spiele von höchster Brisanz, und obwohl es "nur" um drei Punkte geht, betont auch er: "Wir sind natürlich hochmotiviert und wissen, um was es morgen gehen wird. Es ist kein Knockout-game, aber Riesen-Prestige für uns, gerade auch weil wir gegen PSG bei der Klub-WM rausgeflogen sind. Gegen große Gegner zu spielen, ist immer was Schönes. Und eine gute Möglichkeit, zu zeigen, dass man in Europa mit uns rechnen kann. Gegen den amtierenden Champions-League-Sieger ist das etwas Besonderes."

Was Trainer Kompany gar nicht relativieren möchte, gewohnt sachlich behält er aber vor allem das Wesentliche im Blick: Die Tabelle. "Leute unterschätzen das ein bisschen, weil wir jetzt neun Punkte haben, aber wir haben einen der schwierigsten Kalender", sagt der Belgier mit Blick auf das nach Paris folgende Auswärtsspiel beim FC Arsenal. Für ihn ist die Rechnung daher einfach: "Wer das Spiel morgen gewinnt, hat einen großen Schritt gemacht, um in diese Top-8 zu kommen."

Auch Kompany erwartet von zwei "ähnlichen Mannschaften" eine Vollgas-Veranstaltung, bei der die Bayern "an ihre Chance glauben" sollen. "Das ist das, was die Leute morgen sehen wollen. Man braucht ein perfektes Spiel. Wir spielen gegen den Champions-League-Sieger. Das ist auswärts ein Schwierigkeitsgrad extra."