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"Schäme mich in Grund und Boden": Lieberknecht kritisiert "Nicht-Leistung"

kicker

Torsten Lieberknecht rang auf der Pressekonferenz nach dem DFB-Pokal-Achtelfinale kurz nach Worten. Der Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern war sichtlich mitgenommen, brachte seine Gefühle dann aber direkt in seinem Eingangsstatement mehr als deutlich auf den Punkt.

"Das war eine Nicht-Leistung", holte der 52-Jährige aus, "die unentschuldbar ist. Ich schäme mich dafür in Grund und Boden." Lieberknecht probierte es dennoch, eine Entschuldigung zu formulieren. Nicht nur an die etwa 5000 nach Berlin mitgereisten Anhänger, sondern an "alle FCK-Fans und -Sympathisanten". An alle also, die diese 1:6-Demontage im Berliner Olympiastadion aus rot-weißer Sicht mit ansehen mussten.

FCK in Berlin: Kein "Muster", sondern "kollektives Versagen"

Schon am Wochenende hatten die Fans der Roten Teufel einen schwachen Auftritt und eine 0:2-Niederlage bei Zweitliga-Kellerkind Eintracht Braunschweig gesehen. Lieberknecht hatte im Anschluss eine Reaktion gefordert. Die aber blieb aus. Wobei der Trainer explizit nicht die Einstellung seiner Mannschaft kritisieren wollte. Er sehe "kein Muster" nach den beiden Niederlagen, vielmehr nun in Berlin ein "kollektives Versagen von uns allen. Da schließe ich mich nicht aus, ich bin der Kopf der Mannschaft."

Entscheidend waren letztlich die Vielzahl an individuellen Fehler, mit denen sich der FCK immer wieder selbst ins Bein schoss. Beispielsweise vor dem 0:1 von Luca Schuler, der einige Jahre in der Jugend des FCK spielte, als Maxwell Gyamfi einen fatalen Fehlpass spielte. Von diesen individuellen Patzern gab es noch mehrere.

„Wenn du den Gegner wieder so einlädst, dann kannst du auch 15-mal aufs Tor schießen. Das bringt dann auch nichts.“ (Marlon Ritter)

Auch Kapitän Marlon Ritter bemängelte am Sky-Mikrofon "zu viele einfache Fehler. Wir haben Hertha eingeladen, Tore zu schießen." Dank Ritters Treffer zum 1:3 kurz vor der Halbzeitpause keimte im FCK-Lager kurz nochmal so etwas wie Hoffnung auf, doch eine echte Drangphase mit Hochkarätern gelang den Pfälzern auch nach dem Seitenwechsel nicht.

Dann legte Hertha mit dem zwischenzeitlichen 4:1 nach. "Wenn du den Gegner wieder so einlädst, dann kannst du auch 15-mal aufs Tor schießen. Das bringt dann auch nichts", meckerte Ritter. Den Ärger der Fans, die sich "zwei, drei Tage Urlaub nehmen, um hierhin zu fahren", könne er natürlich nachvollziehen. "Das sollte sich auch jeder anhören und Gedanken machen."

Kaiserslautern hinterlässt "Scherbenhaufen"

Lieberknecht betonte derweil mehrfach, er und das Trainerteam müssen nach einer intensiven Aufarbeitung die Fehler ansprechen, "ohne mit dem Finger auf die jeweiligen Spieler zu zeigen". Als Cheftrainer trage er die Verantwortung - und statt einzelner Patzer gehe es ihm um das große Ganze: "Wir vertreten hier ein Trikot, das für Werte steht. Da haben wir heute einen Scherbenhaufen hinterlassen."

Den gelte es laut Lieberknecht nun zusammenzukehren. "Die Jungs, die heute nicht ihren besten Tag erwischt haben, haben auch schon ein ganz anderes Können gezeigt. Und das werden sie auch wieder tun", ist Lieberknecht überzeugt. Am Samstag gegen den Tabellen-15. Dresden bietet sich dem FCK dafür die erste Gelegenheit. Zuvor aber gibt es einiges aufzuarbeiten.