"Zwei, drei Änderungen" kündigte José Barcala in der Pressekonferenz am Donnerstag an, als er über das Spiel des FC Bayern gegen den 1. FC Union Berlin (Freitag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sprach. Eine davon steht schon fest: Lea Schüller wird im Gegensatz zum vergangenen Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (6:0) nicht in der Startelf stehen.
"Wir müssen aufpassen bei ihr", sagte der Spanier. Die Mittelstürmerin habe etwas im Oberschenkel gespürt. Zwar keine strukturelle Verletzung, aber nach all den Hiobsbotschaften der Vorwochen ist man hellhörig geworden beim FC Bayern.
Allzu viele Optionen bietet der ausgedünnte Kader nicht mehr, um zu rotieren. Ist das die Chance von Natalia Padilla-Bidas? Die Polin traf in Nürnberg erstmals für die Bayern in der Bundesliga, kann aber mit ihrer bisherigen Spielzeit nicht zufrieden sein. Mit der Empfehlung von elf Toren für den FC Sevilla war sie im Sommer nach München gekommen, um bislang dreimal für jeweils rund 20 Minuten eingewechselt zu werden, als die Partien schon entschieden waren.
"Ich bin sehr zufrieden mit Natalia", sagte Barcala, als der kicker am Donnerstag nachfragte: "Ihre größte Stärke ist ihre Schnelligkeit im freien Raum." Als er sie auf dem rechten Flügel aufgestellt habe, habe sie dort vermutlich nicht ihre Stärken optimal ausspielen können. Links in der offensiven Dreierreihe - wo nun einmal fast immer Klara Bühl beginnt - oder im Sturmzentrum sei sie am besten aufgehoben.
Verbessern könne sich die polnische Nationalspielerin aber noch in defensiven Umschaltmomenten und generell in der Bindung ans Zusammenspiel mit den Kolleginnen. "Es ist nicht einfach, sich in ein neues Team mit so vielen guten Spielerinnen einzufügen und die neue Spielweise zu verinnerlichen", verdeutlichte Barcala.
Das klang nicht nach einem Startelf-Mandat für die Partie gegen Union. Vermutlich wird der Coach eher Pernille Harder in die vorderste Linie schieben oder Jovana Damnjanovic dort beginnen lassen.
Körperlich könnte Dunst schon mindestens eine Halbzeit spielen
Noch keine Option für einen Einsatz von Anpfiff an wird Barbara Dunst sein, die in Nürnberg ihr ersehntes Comeback und gleichzeitig ihr Debüt für die Bayern gab. Nach ihrem Kreuzbandriss hat sich die Österreicherin über Monate in der Reha zurückgekämpft. Das Knie habe positiv auf die Belastung vom Dienstag reagiert, stellte Barcala klar. Körperlich sei Dunst sogar schon bereit für 45 Minuten oder mehr.
"Jetzt geht es nur noch um die kognitive Anpassung an die Komplexität des Spiels, die Intensität und die Bewegungsabläufe, die man nur im Wettkampf erlebt und die man im Training nicht simulieren kann." Zumal in einem neuen Umfeld: Dunst war im Sommer von Eintracht Frankfurt an die Isar gewechselt.
Mitgebracht hatte sie Francesco. "Um mit etwas Leichtigkeit damit umzugehen, habe ich meinem Knie sogar einen Namen gegeben", sagte sie Anfang August den Klubmedien lachend: "Es heißt Francesco. Jeden Morgen sage ich: 'Guten Morgen, Francesco.' Das hilft mir."