Der Captain des FC Basel fiel vor allem durch sein ständiges Reklamieren auf, sowohl gegenüber Mitspielern als auch dem Schiedsrichter. Trotz des anhaltenden Protestierens blieb Xherdan Shaqiri jedoch von einer Verwarnung verschont.
Kurz vor Spielende kam es dann zu einer umstrittenen Szene zwischen Shaqiri und Ebrima Colley von den Young Boys. Der Basler Spieler versetzte seinem Gegenspieler einen Schlag, wofür er lediglich die Gelbe Karte sah. Der Videoschiedsrichter griff nicht ein.
Dani Wermelinger, Chef der Spitzenschiedsrichter, erklärte gegenüber Nau die Entscheidung: "Der Schlag erfolgte nicht gegen den Kopf oder das Gesicht, sondern traf den YB-Spieler gemäss den uns vorliegenden TV-Bildern im Brust-/Schulterbereich." Obwohl die Absicht des Schlags für eine Rote Karte sprechen würde, sei laut Regelwerk kein Platzverweis erforderlich gewesen, da der Schlag nicht gegen Kopf oder Gesicht ging und keine "sogenannte Brutalität" vorlag.
Wermelinger räumte ein: "Dennoch wäre auch eine Rote Karte nicht falsch gewesen. Eine VAR-Intervention ist darum nicht erfolgt, weil kein klarer und offensichtlicher Fehler vorlag." Shaqiri hatte somit Glück, nicht vom Platz gestellt zu werden.
Die Trainer beider Mannschaften äusserten sich ebenfalls zu dem Vorfall. FCB-Coach Ludovic Magnin verteidigte die Gelbe Karte: "Gelb ist richtig - es ist eine 50/50-Situation. Wenn er ihn weiter oben trifft, muss man nicht darüber reden."
YB-Trainer Gerardo Seoane sah die Situation differenzierter: "Ebrima läuft von hinten ein wenig in Xherdan Shaqiri rein. Im heutigen Fussball ist es nicht mehr möglich, dass man sich mit den Armen unterstützt. Ich hätte sehr gerne eine andere Farbe gesehen, aber es war insgesamt okay."