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So ist kein Ende der Serie auf St. Pauli in Sicht

kicker

Alexander Blessin hatte seiner Mannschaft wie schon vor der Länderspielpause in Freiburg (1:2) erneut ein klares Defensivkonzept verordnet. Das Motto auf St. Pauli lautete: Ein Schritt zurück, um wieder nach vorn zu kommen. Aber: Es führte nicht ans Ziel, weil der Vortrag vor allem im ersten Durchgang überaus mutlos geriet und auch des Trainers Systemumstellung nicht entscheidend griff.

Rückkehrer Irvine sieht beim entscheidenden Gegentor nicht gut aus

Blessin hatte Jackson Irvine erstmals seit dessen Fuß-Operation wieder in die Startelf beordert und für den Kapitän sein System umgestellt. Der Australier spielte als einer von zwei Achtern neben Joel Chima Fujita vor dem einzigen Sechser James Sands, und es ist geradezu symbolisch für die bislang erfolglose Suche nach Auswegen aus der Krise, dass ausgerechnet der Rückkehrer beim entscheidenden Gegentreffer nicht gut aussah: Irvine antizipierte nach einem langen Einwurf nicht gut und stand zu weit vom Torschützen Rani Khedira entfernt.

St. Paulis Trainer versucht, die Entstehung dieser Niederlage in erster Linie mit der augenblicklichen Situation in Zusammenhang zu bringen und findet: "Es ist typisch, dass der Ball bei den Unionern genau da runterfällt, bei uns springt er gegen den Innenpfosten und beim möglichen Nachschuss rutscht unser Spieler aus." Blessin hadert nicht zu Unrecht mit jener Szene aus der 74. Minute, in der zunächst Mathias Pereira Lage das Aluminium traf und Connor Metcalfe dann nicht zur Stelle war, zur Wahrheit aber gehört: Es war die einzige herausgespielte Großchance dieser Partie - das ist zu wenig gegen einen gleichermaßen stabilen wie biederen Gegner. Und vor allem auch zu wenig für die Wende.

Um seinen Job bangen muss Blessin dennoch nicht. Nach Andreas Bornemann vor der Länderspielpause stärkte nun auch Oke Göttlich demonstrativ den 52-jährigen Schwaben. Unmittelbar nach Abpfiff erklärte St. Paulis Präsident am DAZN-Mikrofon: "Wir können die Situation richtig einordnen. Wir diskutieren nicht über den Trainer." Er fordert: "Wir brauchen Stabilität, das ist der einzige Weg für den Klassenkampf."

Blessins Rezept für die Rückkehr zur Stabilität ist in diesen tristen Novembertagen eine betont defensive Ausrichtung und er findet: "Freiburg war schon ein kleiner Schritt, gegen Union war es wieder ein kleiner Schritt." Das liegt naturgemäß im Auge des Betrachters. Gemessen an dem vorangegangenen Zerfall gegen Mönchengladbach (0:4) waren die jüngsten beiden Vorträge tatsächlich Schrittchen. Die Fantasie, wie durch diese der große Schritt aus der Krise gelingen soll, wecken sie indes nicht. Zumal es die kommenden beiden Partien in sich haben: In der Liga geht es nun nacheinander zum FC Bayern und zum 1. FC Köln.