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St. Pauli sendet ein echtes Zeichen

kicker

Louis Oppie weiß, wie schnell es im Pokal von Runde zu Runde gehen kann. In der vergangenen Saison stürmte der linke Schienenspieler mit Arminia Bielefeld, damals noch Drittligist, bis ins Finale. Am Dienstagabend sicherte der gebürtige Berliner seinem neuen Klub mit dem schwächeren rechten Fuß den Einzug ins Viertelfinale und bekennt: "Natürlich will ich nochmal nach Berlin." Vor allem aber hofft Oppie, dass sein Siegtor eine Signalwirkung für die Liga hat: "Uns als Mannschaft tut dieses Erfolgserlebnis sehr gut, es kann etwas mit uns machen. Wir haben schon in den letzten Wochen viel gesprochen, sind enger zusammengerückt."

Aufgelegt wurde Oppie das goldene Tor durch Martijn Kaars, und auch in Bezug auf den Niederländer hoffen alle auf St. Pauli, dass das langersehnte Erfolgserlebnis etwas mit ihm macht. Denn: Vor seinem Assist hatte er im ersten Durchgang die 1:0-Führung und damit sein Premierentor für den Kiez-Klub erzielt. Seit seinem Last-Minute-Wechsel vom 1. FC Magdeburg für über vier Millionen Euro war der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hatte zuletzt sowohl seinen Stammplatz als auch den Status als erster Einwechselspieler für den Angriff verloren.

In Mönchengladbach profitierte Kaars von der leichten Oberschenkelblessur bei Andreas Hountondji, nutzte dann aber die Chance zu seinen ersten beiden Scorerpunkten. "Das", gibt er einen Einblick in sein Innenleben, "ist ein überragendes Gefühl. Ich war immer überzeugt von meinen Qualitäten, aber natürlich ist es gerade auch als neuer Spieler nicht einfach, wenn wir als gesamte Mannschaft in einer schwierigen Phase sind." Der Pokalerfolg soll helfen, die schwere Phase nun auch in der Liga zu beenden, möglichst schon am kommenden Samstag in Köln. Kaars ist sicher: "Wir hatten so ein Erlebnis nötig, es gibt uns ein gutes Gefühl."

"Wir müssen jetzt in Köln die nächsten Schritte machen"

Schon im Oktober hatte St. Pauli einen Sieg im Pokal gefeiert, nach Elfmeterschießen gegen Hoffenheim, die Wende aber war seinerzeit ausgeblieben. Zur Wahrheit gehört: Seinerzeit war der Erfolg überaus glücklich und nur bedingt das Produkt einer Leistungssteigerung. Diese wies St. Pauli nun deutlich sichtbar nach. Gebetsmühlenartig hatte Alexander Blessin die jüngsten knappen Niederlagen in Freiburg (1:2) gegen Union Berlin (0:1) und vor allem das achtbare 1:3 beim FC Bayern als Fortschritte gewertet, weil es gelungen ist, die lange vermisste defensive Stabilität zu erzeugen. In Mönchengladbach gelang es dem Trainer und seiner Mannschaft erstmals wieder, eine Balance herzustellen.

Blessin hat mit dem Trio James Sands, Joel Chima Fujita und Jackson Irvine ein stabiles Mittelfeldzentrum gebildet, das von Woche zu Woche und mit steigender Fitness bei Kapitän Irvine besser funktioniert. Bei den Borussen gelang es zudem erstmals wieder, konsequent offensive Nadelstiche zu setzen. Der erste Treffer, eingeleitet durch einen Traumpass von Fujita, war ein Musterbeispiel für Blessins Spielidee, das zweite Tor entsprang einer längeren Ballbesitzphase, nachdem auch der zwischenzeitliche Gladbacher Ausgleich keinen Knackpunkt bedeutet hatte. Geht es nach Matchwinner Kaars, war das Zeichen vom Dienstag erst der Anfang: "Wir müssen jetzt in Köln in der Liga die nächsten Schritte machen."