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Stegemann klärt späten Handspiel-Pfiff auf

kicker

Die siebenminütige Nachspielzeit war beinahe abgelaufen, da traf die TSG Hoffenheim am Freitagabend in Mainz doch noch. Der spät eingewechselte Ihlas Bebou köpfte nach einem Ausrutscher von FSV-Torhüter Robin Zentner zum vermeintlichen 2:1 ein, jubelte aber nur kurz: Schiedsrichter Sascha Stegemann gab das Tor wegen eines Handspiels nicht - das sich handgestoppte 17 Sekunden zuvor im Mittelfeld ereignet hatte.

Es war eine merkwürdige Sequenz: Robin Hranac hatte den Ball nach einer abgewehrten Hoffenheimer Ecke unter Zuhilfenahme des Arms erobert. Stegemann führte die Pfeife zwar umgehend zum Mund, ließ dann aber doch erst einmal laufen. Erst als der Ball im Netz lag, pfiff er.

Hatte ihm Videoassistent Christian Dingert ein Signal gegeben und damit faktisch - und unerlaubterweise - die Entscheidung abgenommen? Stegemann widersprach. "Grundsätzlich können wir das Spiel laufen lassen, wenn in Tornähe gespielt wird. Dann verzögern wir die Entscheidung, um den Angriff zu Ende spielen zu lassen und dem Videoassistenten die Möglichkeit zu geben, im Zweifelsfall zu intervenieren", erklärte der 40-Jährige nach Schlusspfiff bei Sky.

Stegemann wollte sich beim Linienrichter "rückversichern"

Aber: "Hier war es so, dass ich den Eindruck hatte, dass ein strafbares Handspiel vorlag, allerdings mich dann noch mal mit dem Assistenten an der Linie rückversichert habe." Der VAR spielte demnach keine Rolle, diskussionswürdig war das Vorgehen dennoch. "Der Prozess hat einen Tick zu lange gedauert", räumte auch Stegemann ein, "aber am Ende steht die richtige Entscheidung."

Das sahen sogar die Hoffenheimer Beteiligten so. Kapitän Oliver Baumann fand es nachvollziehbar, das Tor zurückzunehmen ("Ich denke schon"), Trainer Christian Ilzer nahm es zumindest gelassen hin. "Ich habe nicht mehr auf dem Schirm gehabt, dass Hrani gefühlt eine Minute davor irgendwo an der Hand getroffen wurde. Es war ein Handspiel. Ob es strafbar ist? Diese Regel habe ich nicht durchschaut und mit der werde ich mich nicht mehr befassen." Immerhin bescheinigte er Stegemann nach einem "nicht einfach" zu leitenden Spiel eine "sehr gute" Leistung.