Wie viele Erinnerungen allein die Reiseroute des DFB-Pokal-Zweitrundenduells mit Union Berlin weckt, dürfte klar sein. Vor fünf Monaten machten sich für das Pokalfinale rund 100.000 Bielefelder auf den Weg nach Berlin, um das Pokalfinale zu erleben. Am Ende musste der Außenseiter sich mit 2:4 dem VfB Stuttgart geschlagen geben. Am Mittwoch (20:45 Uhr/LIVE! bei kicker) geht es für den Zweitligisten allerdings nicht nach Charlottenburg, sondern nach Köpenick an die Alte Försterei. Für Trainer Mitch Kniat gibt es also keinen Grund zur Nostalgie: "Da kommen jetzt keine Erinnerungen hoch. Es ist ein anderes Stadion, ein anderer Verein. Die Stadt ist schon gleich, aber es sind zwei andere Orte."
Wiedersehen zweier Arbeitskollegen
Kurios ist es allerdings schon, dass es die Arminia wie im vergangenen Jahr in der zweiten Runde des Pokals mit dem 1. FC Union Berlin zu tun bekommt. Damals bezwangen die Ostwestfalen die Eisernen mit 2:0, hatten aber im Gegensatz zu kommenden Mittwoch den Heimvorteil auf ihrer Seite. Jetzt muss der Zweitligist ohne die Wucht der heimischen Alm auskommen. "Der Heimvorteil fehlt uns" gab auch Kniat auf der Pressekonferenz vor dem Pokalabend zu. Dennoch kann die Arminia nach dem 2:0-Heimsieg gegen die formstarken Elversberger mit Rückenwind in die Partie gehen.
Speziell wird das Spiel für den Bielefelder Trainer ohnehin. Schließlich trifft der 39-Jährige auf seinen alten Arbeitskollegen und Weggefährten Steffen Baumgart. Kniat war für den aktuellen Union-Trainer einst bei Paderborn tätig. "Wir kennen uns sehr gut und haben über Jahre zusammengearbeitet. Ich konnte von ihm sehr, sehr viel lernen, wie er mit der Mannschaft umgeht und wie er auch in schlechten Zeiten mit ihr umgegangen ist. Da habe ich mir sehr viel abgeguckt. Er ist für mich in gewissen Sachen ein Vorbild", adelte Kniat seinen ehemaligen Arbeitskollegen.
Verlängerung mit Schneider
Auch aktuell stünde Baumgart dem Bielefelder Trainer mit Rat und Tat zur Seite: "Wenn ich den heute anrufe und ihn irgendwas zu Union Berlin frage, dann ist das einen Tag später bei mir zu Hause." Vor dem Zweitrundenduell am Mittwoch dürfte Baumgart ihm jedoch keine Tipps geben. Umgekehrt genauso wenig. Schließlich sei auch der DSC-Coach ab und an gefragt. "Wenn er mich fragt, dann springe ich sofort auf und mache es, weil ich weiß, dass er auch eine andere Seite hat", erzählt Kniat lachend. "Und die will ich nicht erleben. Da bin ich ehrlich."
Nach der zweiten Pokalrunde wird es dann wieder einen Anlass zum Austausch geben. Der DFB-Pokalfinalist des letzten Jahres möchte die Reise natürlich fortsetzen. Eine positive Nachricht gibt es für die Ostwestfalen bereits zu vermelden: Leon Schneider verlängert in Bielefeld seinen Vertrag. Der Innenverteidiger ist zur festen Säule im Spiel von Kniat geworden und bleibt den Ostwestfalen langfristig erhalten.