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Zoff um die Causa Wittmann eskaliert: Geschäftsführer Schütz und Briel vor dem Aus

kicker

Einen Tag nachdem die Hoffenheimer Fußballer sich als beste Auswärtsmannschaft der Liga ins vordere Tabellendrittel schoben, brodelt es im Umfeld dennoch erneut gewaltig. Nach kicker-Informationen stehen zwei der vier Geschäftsführer unmittelbar vor dem Aus. Dabei handelt es sich um den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dr. Markus Schütz, sowie Finanz-Geschäftsführer Frank Briel.

Verhältnis zu Hopp zerrüttet

Es war längst ein offenes Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen diesen beiden und Vereinspatron Dietmar Hopp schwer beschädigt ist, wie sich nun zeigt, ist es wohl irreparabel zerrüttet. Der Gesellschafter nahm den beiden offensichtlich nachhaltig übel, in der Absatzbewegung des Klubs von seinem Freund und Berater Roger Wittmann die Hauptinitiatoren gewesen zu sein und schlussendlich in dieser Causa überzogen zu haben.

Die öffentliche Distanzierung hatte Hopp im Frühjahr noch mehr oder weniger klaglos hingenommen, nicht mehr aber das später von der Geschäftsführung verhängte Haus- und Stadionverbot gegen Wittmann. Dies gipfelte in einem schmutzigen Prozess vor dem Landgericht Heidelberg, das letztlich das Stadionverbot gekippt, aber das Hausverbot aufrechterhalten hatte. Im Verlauf der Verhandlung waren freilich vulgäre Beleidigungen und Drohungen seitens Wittmann gegen Hoffenheimer Funktionäre ans Tageslicht gekommen, die der 65-Jährige zunächst abgestritten hatte.

Was das Fass wohl zum Überlaufen brachte

Pikanterweise war der auch von Wittmann nach Hoffenheim gelotste Sportgeschäftsführer Andreas Schicker im Prozess mittels einer überführenden Audiodatei als Kronzeuge aufgetreten. All das focht Hopp wohl nicht an, stattdessen traf dessen Zorn und Bannstrahl vor allem Schütz und Briel. Womöglich brachten diese beiden das Fass auch endgültig zum Überlaufen, als jüngst publik wurde, dass sich die TSG fristgerecht die Option gewahrt hatte, vor dem Oberlandesgericht in Karlsruhe gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil um das Stadionverbot in Berufung zu gehen. Jedenfalls eskalierte die Lage zuletzt offenkundig und scheint nun in den nächsten Personalcrash zu münden.

Wie reagiert Schicker?

Womöglich sah selbst Mitgesellschafter Jörg Albrecht, der als Vereinsvorsitzender die Stimmrechte-Mehrheit besitzt und die Geschäftsführung lange gestützt hatte, den Bogen überspannt. Womöglich wurden Schütz und Briel auch deswegen "geopfert", um die Basis zu schaffen für eine halbwegs befriedete Fortsetzung der zuletzt positiven sportlichen Entwicklung unter Schicker mit dem von ihm aus Graz geholten Trainerstab und mit der von ihm maßgeblich neu zusammengestellten Mannschaft.

Nach wie vor bemüht sich Red Bull Salzburg, den Österreicher zurück in die Heimat zu locken als Nachfolger des nach Gladbach abgewanderten Rouven Schröder. Nun scheint Schicker hin- und hergerissen zwischen der Loyalität zur TSG und seinen Geschäftsführer-Kollegen einerseits, zu dem von ihm dort platzierten Personal, zu dem sich abzeichnenden Erfolgsweg und andererseits den nicht enden wollenden Querelen und der versuchten Einflussnahme Wittmanns aufs Tagesgeschäft.

Der 39-Jährige wird sich sicherlich ganz genau überlegen, ob und unter welchen Bedingungen eine gedeihliche Fortsetzung des Projektes nun noch möglich ist. Klar dürfte sein: Stellt Hopp Wittmanns Einflussnahme über Schickers Entscheidungskompetenz oder werden fortan tendenziöse Personalentscheidungen für die Sportliche Leitung getroffen, ist Schicker weg. Verhindern könnte das Albrecht aufgrund seiner finalen Entscheidungsgewalt. Es bleibt spannend.