Wenn man die Social-Media-Abteilung der TSG Hoffenheim unter der Woche ein bisschen verfolgt hat, wurde man mit dem Begriff "Unbeliebtico" konfrontiert. Damit spielten die Kraichgauer auf das anstehende Duell am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit RB Leipzig an - zwei Vereine also, deren Beliebtheit sich in der Republik in Grenzen hält. Eine Bezeichnung, die den Sachsen zwar nicht gefiel, laut Christian Ilzer man aber freilich "ein bisschen mit Humor sehen muss". Zumal es, so Ilzer auf der Pressekonferenz, "klassische Dinge sind, die wir mit uns mitschleppen".
Was aber nichts mit dem Sportlichen zu tun hat, denn mit Hoffenheim und Leipzig treffen zwei Mannschaften aufeinander, die stark in Form sind. Hier die TSG, die dreimal in Folge in der Bundesliga gewonnen hat. Da RB, das seit dem zweiten Spieltag acht von neun Pflichtspielen für sich entschieden und nur beim 1:1 in Dortmund Punkte liegengelassen hat.
"Wenn man dreimal gewinnt, warum nicht ein viertes Mal. Das trifft auf unseren Gegner aber auch zu", weiß Ilzer, der eine "beeindruckende Serie" sieht, die Leipzig da hinlege. Aber: "Auch dieses Spiel wird uns Momente geben, um zu gewinnen. Wir müssen auf den Punkt da sein."
"Wir haben überlebt"
Was der TSG in dieser Saison schon sehr oft gelungen ist, anders als noch in der letzten Spielzeit. "Es war ein Jahr, in dem viel passiert ist und viel auf die Mannschaft eingeprasselt ist", erinnerte sich Ilzer, der im November letzten Jahres nach Hoffenheim kam und die TSG gerade noch so vor dem Abstieg bewahrt hatte. "Die Aufgabe war, Ordnung reinzubringen und zu überleben. Das ist uns geglückt. In diesem Jahr wollen wir die Gruppe Schritt für Schritt entwickeln", so Ilzer.
Vom sportlichen Aufwärtstrend abgelenkt hat unter der Woche das Beben auf der Führungsebene. Am Mittwoch gab man bekannt, dass die beiden Geschäftsführer Dr. Markus Schütz und Frank Briel mit sofortiger Wirkung abberufen wurden. "Es hat uns beschäftigt", gab Ilzer zu, "es war Thema, zu Beginn der Trainingswoche haben wir kurz gesprochen." Es sei aber "definitiv nicht so, dass wir deswegen morgen eine schlechtere Leistung bringen werden", stellte der Österreicher klar.
Personell sieht es gut aus, Ilzer kann "aus dem Vollen schöpfen". Zudem steht Rechtsverteidiger Valentin Gendrey vor seinem Comeback. Im Testspiel gegen Fürth am kommenden Donnerstag dürfte der Franzose, der sich Ende Juli schwer am Sprunggelenk verletzt hat, seinen ersten Einsatz in dieser Saison bekommen.