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Unvorbereiteter Elfmeterkiller Kobel: "Das war Freestyle"

kicker

Wenn man beide Trainer vor der Partie gefragt hätte, was sie in diesen mit Spielen vollgepackten Wochen unbedingt vermeiden wollen, dann wäre das mit Sicherheit eine Verlängerung inklusive Elfmeterschießen gewesen. Genau das wurde es am Dienstagabend in Frankfurt aber, weil die Eintracht und der BVB fast durchgehend ebenbürtig waren.

Frankfurt führte durch Ex-Borusse Ansgar Knauff zur Pause, Julian Brandt egalisierte kurz nach Wiederanpfiff. Durchaus glücklich, denn Maximilian Beier stand in der Entstehung knapp im Abseits, was den Unparteiischen, die ohne VAR auskommen mussten, entgangen war.

Was dann folgte, war ein Abnutzungskampf mit wenigen Highlights, weil beide Defensivreihen an diesem Abend einen herausragenden Job machten. Ebenso beide Torhüter. "Es war nicht einfach heute", sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl hinterher bei Sky. Am Anfang sei es zäh gewesen, Dortmund habe wenige Chancen herausgespielt, wurde im zweiten Durchgang aber besser. Jedoch nicht ein zweites Mal erfolgreich vor dem Tor der SGE - und so mussten sie in die Verlängerung.

In dieser war es laut Kehl dann "wild, beide Teams hätten zur Entscheidung treffen können". Taten sie aber nicht, zumindest regulär. Jonathan Burkardts Tor zählte wegen Abseits zu Recht nicht, diesmal hatten es die Referees gesehen. "Kompliment ans Schiedsrichter-Team heute", lobte Kehl, der freilich keinen Grund hatte, sich zu beschweren.

Kobels Lob für alle Schützen

Somit musste das Elfmeterschießen darüber entscheiden, welches dieser beiden gleichwertigen Teams eine Runde weiterkommt. In der Regel wird einer der beiden Torhüter zum Helden, diese Rolle sollte Gregor Kobel zukommen. Ritsu Doans Schuss über das Tor sorgte für einen Dortmunder Vorteil, weil alle BVB-Akteure zuvor und danach sicher verwandelten. Frankfurts vorletzter Schütze Fares Chaibi stand somit unter Druck - und zeigte Nerven: Kobel ahnte die Ecke, wehrte stark ab und hievte den BVB damit ins Achtelfinale.

"Ich habe gewusst, wie der ein oder andere anläuft, aber es war schon Freestyle heute", gab Kobel zu. Von zu viel Vorbereitung hält der Schweizer ohnehin nichts, "am Ende ist viel Gefühl dabei". Nur zwei Frankfurter Spieler, die Kobel vorher im Video studiert hatte, haben am Ende auch geschossen, Chaibi sei nicht dabei gewesen. Eigenlob wollte Kobel ebenfalls nicht ernten, er hob lieber seine Vorderleute hervor. "Lob an die Schützen, das ist in einem Hexenkessel nicht so einfach."

„Wenn sich auf der Tribüne Geschäftsführer und Aufsichtsräte in den Armen liegen, weiß man, was da für eine Last abfällt.“ (Lars Ricken)

Er war es aber letztlich, der alle Dortmunder glücklich machte - auch auf den VIP-Rängen. "Wenn sich auf der Tribüne Geschäftsführer und Aufsichtsräte in den Armen liegen, weiß man, was da für eine Last abfällt", verriet Lars Ricken, Geschäftsführer Sport, in den Katakomben des Deutsche-Bank-Parks und verteilte zugleich ein "Sonderlob für Gregor".

Dass bereits am Freitag das nächste Spiel ansteht - der BVB muss nach Augsburg - dürfte aufgrund des positiven Ausgangs kein Problem sein. "Das kann eine Initialzündung für die kommenden Spiele sein", freute sich Ricken.