Was nach einer Kleinigkeit klang, hat inzwischen große Folgen nach sich gezogen. Beim Leverkusener 2:0-Sieg gegen Union Berlin am 4. Oktober hatte sich Lucas Vazquez zur Halbzeit mit "muskulären Problemen" abgemeldet, wie der Klub damals mitteilte. Inzwischen ist bekannt, dass diese vom Rücken des 34-Jährigen herrühren und den rechten Schienenspieler seit nun schon sieben Wochen lahmlegen.
Mehr als individuelles, leicht dosiertes Arbeiten auf dem Platz ist für den ehemaligen Real-Profi, den Bayer im Sommer aus der Vereinslosigkeit holte, nicht drin. Das galt auch am Freitag. "Lucas trainiert jetzt gerade auf dem Platz - allein, nicht mit der Mannschaft", erklärte Trainer Kasper Hjulmand bei der Pressekonferenz am Mittag, "aber es sieht besser und besser aus."
„Es ist komplizierter, als wir am Anfang gedacht haben.“ (Kasper Hjulmand)
Wobei die Fortschritte des neunmaligen spanischen Nationalspielers allerdings sehr klein ausfallen. Wann sie ans Ziel führen, mochte Leverkusens Trainer jedenfalls nicht zu prognostizieren wagen, als er gefragt wurde, ob Vazquez noch in diesem Kalenderjahr für Bayer spielen könne.
"Das hoffen wir natürlich. Aber wir sehen von Tag zu Tag, dass es komplizierter ist, als wir am Anfang gedacht haben", räumte der 53-Jährige ein, der direkt anfügte: "Aber es sieht gut aus. Er ist auf dem Platz. Er macht gute Trainingseinheiten." Doch Hjulmands abschließender Nachsatz belegt, wie schwierig sich eine genaue Vorhersage gestaltet. "Wir hoffen natürlich", sagte der Däne, "aber ganz ehrlich: Wir wissen noch nicht genau, wann er bereit ist zu spielen. Aber es sieht besser und besser aus."
Eine Rückkehr in den BVB-Spielen scheint ausgeschlossen
Trotz der offensichtlich nur kleinen Fortschritte dürfte eine Rückkehr von Vazquez zu den beiden Spielen gegen Borussia Dortmund am 29. November in der Bundesliga und am 2. Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals, auf die die Bayer-Verantwortlichen zuletzt gehofft hatten, außer Reichweite liegen. Auch wenn Hjulmand dies nicht explizit erklärte.
Doch seine deutlich optimistischeren Aussagen zu Top-Talent Axel Tape (18), der nach einer Muskel-Sehnenverletzung im Oberschenkel kurz vor der Rückkehr steht, machen deutlich, dass der Franzose für die BVB-Spiele bereitstehen dürfte - und Vazquez eben nicht. "Axel macht Fortschritte. Er steigt nächste Woche ins Mannschaftstraining ein", kündigte Hjulmand an.
„Vielleicht kommt der Dienstag zu früh, aber nächste Woche ist Tape hoffentlich so weit.“ (Kasper Hjulmand)
Und mit Blick auf das nach der Partie am Samstag beim VfL Wolfsburg folgende Champions-League-Spiel bei Manchester City erklärte der Leverkusener Trainer zu dem defensiv vielseitig einsetzbaren Tape: "Vielleicht kommt der Dienstag ein bisschen zu früh, aber nächste Woche ist er hoffentlich so weit." Ein konkreter Ausblick, den er sich bei Dauer-Patient Vazquez offenbar aus guten Gründen verkniff.