"Natürlich ärgere ich mich, weil wir uns wieder nicht belohnt haben", sagte Wück nach Abpfiff der Nullnummer vor dem ZDF-Mikro und betonte: "Wir hätten uns vor allen Dingen aufgrund der ersten Hälfte einfach belohnen müssen. Es ist ärgerlich, dass wir den Sieg nicht mitnehmen." Dennoch habe das Spiel gegen den Weltmeister auch die Erkenntnis erbracht, dass man jetzt wisse, "dass wir nicht nur mithalten, sondern gegen eine Mannschaft wie Spanien unser Spiel auch durchziehen können. Das ist schon eine Entwicklung, die uns die wenigsten zugetraut hätten."
Wück ließ nicht gelten, dass die Spanierinnen phasenweise ungewohnt viele Fehlpässe fabriziert und es der DFB-Elf so leicht gemacht haben. Dass das so war, hatte nämlich einen Grund. "Warum haben sie diese Fehlpässe gespielt?", fragte der Bundestrainer rhetorisch und lieferte direkt die Antwort darauf. "Weil wir diesen Druck entfacht haben, mutig waren und weil wir in unserer Kompaktheit diese Fehler provoziert haben."
Das Problem mit der Effizienz
Dass es am Ende nicht zu mehr gereicht hat, lag an den fehlenden Toren. "Nur steht und fällt alles mit der Effizienz vor dem Tor - und da müssen wir uns verbessern", forderte Wück und stellte klar: "Wenn wir diesen Titel holen wollen, müssen wir uns da verbessern." Die zahlreichen verpassten Chancen wollte der 52-Jährige gar nicht mehr sehen, "sonst ärgere ich mich noch mehr".
Für Wück ist klar: "Wir müssen vorm Tor etwas ruhiger werden und gezielter auf das Tor schießen." Jetzt gelte es, mit den Stürmerinnen zu reden, denn klar sei, dass es keine Frage der Qualität sei. "Das ist keine Sache der Technik, die Spielerinnen können das alle", so Wück: "Sie müssen nur in der Situation die richtige Entscheidung treffen."
Spanische Mätzchen und ein unterkühlter Handschlag
Auch äußerte er sich zum gelinde gesagt unterkühlten Handschlag mit der spanischen Nationaltrainerin Sonia Bermudez. Wück gab zu, dass er sich allgemein "über Kleinigkeiten im Spiel geärgert" habe, etwa Situationen, "wo gehalten wurde und es keine Gelbe gab, obwohl es ein klares taktisches Foul war". Ebenfalls echauffierte er sich über gegnerische Mätzchen, wie solche, dass bei einer "Auswechslung die Auswechselspielerin auf einmal übers halbe Feld laufen will".
Für Wück sei das kein guter Stil, aber er gab auch zu, dass das "vielleicht im internationalen Fußball so ist" und ergänzte: "Vielleicht machen wir es in Spanien dann genauso?" Am Dienstag steht in Madrid das Rückspiel an (LIVE! ab 18.30 Uhr) und dann wird auch ermittelt, wer die Nations League 2024/25 gewinnen wird. "Wir müssen schauen, dass wir die Spielerinnen jetzt wieder körperlich und mental auf ein Level bekommen", sagte Wück dazu und ergänzte: "Dann freuen wir uns auf das wirklich letzte Finale."