Sportlich hätte es vor der Länderspielpause kaum besser laufen könnten. Gegen den TSV Havelse feierte der VfL Osnabrück seinen zweiten Saisonsieg und präsentierte sich wieder defensivstark - sehr zur Freude des Trainers Timo Schultz: "Drittes Spiel zu null von vier Spielen, das gefällt mir besonders gut, dementsprechend fahren wir zufrieden nach Hause."
Nachdem Robin Meißner in seinem 100. Drittligaspiel sein erstes Tor für seinen neuen Klub schoss und so den VfL auf die Siegerstraße brachte, war es im zweiten Durchgang Bjarke Jacobsen, der zum 2:0-Endstand traf. Gegen weitgehend harmlose Gastgeber aus Havelse sollte das reichen, auch wenn die Schlussphase noch nicht ganz dem entsprach, was sich Schultz vorstellte. "Ich glaube schon, dass wir in der letzten Viertelstunde nicht mehr so Zugriff aufs Spiel hatten, dementsprechend hatte Havelse da mehr Ballbesitz, aber wir müssen das Spiel vorher zumachen, in unseren Konteraktionen, das haben wir heute leider nicht geschafft", so der 48-Jährige nach Schlusspfiff bei MagentaSport.
"Blinde Wut" sorgt für Schaden im sechsstelligen Bereich
Allerdings wurde das Niedersachsen-Duell durch Sachbeschädigungen und Vandalismus auf dem Vereinsgelände des TSV Havelse überschattet. "Es wurde auf unserem Vereinsgelände eingebrochen, Fahrzeuge beschädigt, großflächig das Stadion beschmiert mit Parolen in lila Farbe und dabei ein enorm hoher Sachschaden angerichtet", gab Havelse am Samstagvormittag in einem Statement bekannt. Der Verein vermutet einen Sachschaden im sechsstelligen Bereich.
Auslöser der Aktion seien die Ticketpreise für Auswärtsfans gewesen. Havelse, das seine Heimspiele in der 3. Liga im Eilenriedestadion von Hannover 96 austrägt, hatte für das erweiterte Gästekontingent höhere Preise veranschlagt. "Der VfL Osnabrück hat hier zugestimmt und 2 Euro Systemgebühr auf den Ticketpreis aufgeschlagen und einbehalten. Die nachfolgende Kommunikation der Verantwortlichen beim VfL Osnabrück hat im Nachgang eine hohe Emotionalität in die Diskussion gebracht und am Ende zu dieser blinden Wut und Zerstörung geführt", heißt es weiter in dem Statement.
Elixmann: "Berechtigtes Anliegen total konterkariert"
"Im Vorfeld der Begegnung hatte der VfL die Preispolitik des TSV Havelse kritisiert und gemeinsam mit der Mannschaft eine Subventionierung um 2,00 Euro pro Ticket für alle mitreisenden Osnabrücker Fans organisiert - auch um die entstandenen negativen Emotionen in breiten Teilen der Anhängerschaft abzumildern", erklärte der VfL Osnabrück seinerseits, verurteilte den Vorfall und kündigte an: "Die Verantwortlichen müssen auch mit Blick auf den entstandenen Schaden zur Rechenschaft gezogen werden und die Verantwortung für ihr Fehlverhalten tragen."
Zudem äußerte sich auch VfL-Präsident Holger Elixmann am MagentaSport-Mikrofon: "Das ist natürlich nicht nur gegenüber dem TSV Havelse dann enttäuschend, sondern natürlich auch insgesamt so ein bisschen vereinsintern, weil das quasi aus dem Nichts kommt und dementsprechend ein berechtigtes Anliegen total konterkariert mit einer vollkommen inakzeptablen Aktion."