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"Von einer Krise sind wir weit entfernt": Zweckoptimismus bei Erzgebirge Aue

kicker

Es waren symptomatische Bilder für diesen gebrauchten Samstagnachmittag im Erzgebirgsstadion. Ein resignierender Veilchen-Trainer Jens Härtel sitzt auf einer Getränkekiste und fasst sich an den Kopf. Gerade hatte Erzgebirge Aue den 0:3-Endstand gegen Viktoria Köln hinnehmen müssen - nach dem 1:4 in Saarbrücken vor der Länderspielpause die nächste deutliche Pleite für die Sachsen.

Die gute Anfangsphase der Hausherren, in der Aue, wie Trainer Härtel anschließend am Mikrofon bei MagentaSport betonte, "in Führung gehen müsste und viel Druck gemacht" hatte, war zu diesem Zeitpunkt schon eine verblassende Erinnerung. Vielmehr hallten lautstarke Pfiffe von der Tribüne im sächsischen Rund.

Aue schlägt sich selbst

Denn nicht zum ersten Mal in dieser Saison verpasste Erzgebirge Aue das bekanntlich Wichtigste im Fußball: das Toreschießen. Gerade einmal drei eigene Treffer stehen nach fünf Spieltagen zu Buche. Wenn dann wie gegen die Viktoria einfache Gegentore auf der anderen Seite hinzukommen, sieht es plötzlich ganz düster aus.

Zwei gewonnene Kopfballduelle reichten der Viktoria, um mit dem ersten eigenen Angriff in Führung zu gehen. Beim 0:2 köpfte Ryan Malone den Kölner Tim Kloss bei einem Klärungsversuch unglücklich an, von dem der Ball ins Tor sprang. "So ist manchmal der Fußball", wie Härtel sagte, unter dem Strich steht jedoch: Mit erschreckend wenig Aufwand konnten die Gäste aus dem Rheinland frühzeitig die Weichen auf Sieg stellen.

Für die Veilchen blieb nur der ernüchternde Blick auf die Anzeigentafel: "0:3, das sieht am Ende brutal aus und ist auch so", sagte Härtel. "Wir haben eine andere Erwartungshaltung." Von einer Krise will der 56-Jährige dennoch nichts hören: "Von einer Krise sind wir weit entfernt. Wir sind unzufrieden mit der Situation, wie sie ist", betonte der Coach. Bei nur vier Punkten aus fünf Spielen, zuletzt zwei Pleiten mit drei Toren Unterschied, dem (geteilt) drittschlechtesten Angriff der Liga und einem drohenden Abstiegsplatz sprechen jedoch einige Indikatoren für eine Krise.

Wiedergutmachung in Cottbus?

Und so ist es wohl auch nicht von der Hand zu weisen, dass die Stimmung rund um die Veilchen den nächsten Tiefpunkt erreicht hat - auch mit Auswirkungen auf die Spieler. "Jeder bekommt das natürlich mit, alle lesen Social Media und sehen, was da halt geschrieben wird. Das können die auch nicht fernhalten", ordnet Härtel ein. "Wir sollten immer das Positive mitnehmen, das Negative kommt schon von außen."

So blickt der Veilchen-Coach auch schon wieder nach vorne. "Ich habe meinen Optimismus schon wiedergefunden", gibt sich Härtel kämpferisch, "es gilt jetzt, nach vorne zu schauen und mit dem Tag das Spiel abzuhaken." In der englischen Woche steht bereits am Mittwoch (19 Uhr, LIVE! bei kicker) das wichtige Ost-Duell bei Energie Cottbus an.