Der deutschen Nationalmannschaft stehen zwei entscheidende WM-Qualifikationsspiele bevor. Dem in Luxemburg am Freitag folgt am Montag (beide 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) das gegen die aktuell punktgleiche Slowakei. Interessant wird dabei auch, für welche Torhüter sich Bundestrainer Julian Nagelsmann hinter Stammkraft Oliver Baumann entscheiden wird.
Nominiert sind diesmal schließlich gleich drei weitere Keeper. Dass dies - wie an mancher Stelle kolportiert - am Spieltag zu Lasten eines Feldspielers gehen könnte, verwies Nagelsmann ins Reich der Fabel. "Wieso soll einer fehlen?", entgegnete er auf Nachfrage: "Wir haben ja 21 Feldspieler dabei - und es sind nicht alle vier Torhüter auf der Bank. Es gibt Regularien, wie viele Torhüter auf der Bank sitzen dürfen. Das ist immer gleich. Egal, ob du jetzt acht Keeper mitnimmst oder vier."
Drei Torhüter dürfen lediglich auf dem Spielberichtsbogen stehen, zwei werden folglich auf der Bank sitzen. Aus dem Trio Noah Atubolu, Finn Dahmen und Alexander Nübel muss einer auf der Tribüne Platz nehmen.
Wieso aber entschied sich Nagelsmann dann diesmal für gleich vier Torhüter? Das begründete der Bundestrainer einerseits mit "Trainingssteuerung". Nach zwei "riesigen Blöcken für die Spieler" gehe es darum, Verletzungen vorzubeugen. Mit insgesamt vier Torhütern im Kader könne man steuern, "dass es nicht immer nur der selbe Torhüter ist, der im Tor steht, wenn wir nach dem Training noch Abschlüsse machen".
Beim DFB-Team gebe es einfach "viele Spieler, die nach dem Training noch schießen wollen, Rhythmus kriegen wollen". Und das sei mit vier Torhütern leichter zu bewerkstelligen und zu garantieren.
"Wenn ich von Noah ausgehe ..."
Andererseits ist die Nominierung ein Zeichen der Wertschätzung. Nagelsmann führte zunächst Atubolu ins Feld: "Wenn ich von Noah ausgehe: Er hat sich im letzten Lehrgang etwas unglücklich verletzt, frühzeitig das Training abbrechen und abreisen müssen. Er hat es verdient, nochmal dabei zu sein und sich zu zeigen."
Der Freiburger Stammkeeper war Anfang Oktober nachnominiert worden, konnte dann aber wegen eines Schlags aufs rechte Knie doch nicht mehr Nationalmannschafts-Luft schnuppern.
Im Falle von FCA-Schlussmann Dahmen gehe es auch darum, ein Torhüter-Talent "nicht direkt fallen zu lassen". Denn: "Finn hatte jetzt ein, zwei Spiele dabei, wo es nicht optimal lief, was aber auch an der Gesamtgemengelage im Klub liegt. Er ist nicht alleinverantwortlich."
Auch wenn Dahmen speziell beim krachenden 0:6 gegen RB Leipzig "zwei Dinger gefangen hat, die er vielleicht nicht fangen muss", stehe der Gesamteindruck über allem. Der ehemalige Mainzer habe schließlich "über zwei Jahre super stabile Leistungen gezeigt". Auf die Premiere in der A-Nationalmannschaft muss er wie Atubolu aber noch warten.