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Wagner: "Man stellt sich das von außen viel dramatischer vor"

kicker

Die Videoanalyse macht in der Regel etwas weniger Spaß, wenn man sich nach einem verlorenen Spiel anschauen muss, warum man dieses Spiel verloren hat. Beim FC Augsburg lief der geregelte Prozess zum Wochenende und -anfang nicht anders ab, auch wenn das 0:6-Debakel gegen Leipzig "nicht schön" war, wie Trainer Sandro Wagner sagt.

Mit dem Coaching-Staff und der Mannschaft wurde der Samstag rekapituliert. "Wir haben uns das im Detail angeschaut und einige Kenntnisse daraus gezogen", versichert Wagner und präzisiert die Erkenntnisse lediglich als "vielschichtig". "Du darfst keine sechs Gegentore bekommen", weiß er und kündigt - wie jede Woche - leichte Anpassungen an, aber keine "strukturellen".

"Der Plan", erklärt Wagner, "bleibt nicht der gleiche", immer abhängig vom jeweiligen Gegner. "Weil die Gegner verschiedene Themen haben". Man könnte zum Beispiel davon ausgehen, dass der kommende Pokal-Kontrahent Bochum nicht ganz so schnell und gut umschaltet wie der Bundesliga-Zweite Leipzig. "Es ist wichtig, dass wir zusammenarbeiten", sagt Wagner. "Wir sind als Gruppe für die Offensiv- und Defensivaktionen zuständig."

„Da gibt es Spiele, die sind toll. Und es gibt Spiele, die sind scheiße. Du veränderst nicht immer alles.“ (Sandro Wagner)

Das 0:6 ist natürlich noch präsent, muss aber schleunigst wieder umgewandelt werden. "Du kannst aus jedem Ergebnis zwei Abfahrten wählen", findet Wagner. Die eine beinhalte "keine Lösung" und etwas "Grübelei", die andere dagegen liefert Anschauungsunterricht: "Vielleicht müssen wir da nochmal was anpassen. Oder Gutes weiterhin bestärken."

So würde er es sich bei seiner Mannschaft wünschen und hat nicht das Gefühl, dass großartig Unruhe herrscht. "Man stellt sich das von außen viel dramatischer vor, als es von innen ist", glaubt Wagner. "Das sind Fußballspieler, die haben schon viele Spiele erlebt. Da gibt es Spiele, die sind toll. Und es gibt Spiele, die sind scheiße. Du veränderst nicht immer alles. Wenn du gewinnst, bist du nicht der Coolste, und wenn du verlierst, bist du nicht der Blödeste. Das ist Fußball."

Die Reaktion soll am Dienstag gegen den VfL erfolgen, mit verändertem Personal. Im Tor wird statt Finn Dahmen dessen Backup Nediljko Labrovic stehen, was keine Reaktion auf Dahmens Patzer gegen Leipzig ist, sondern schon seit "drei oder vier Wochen" besprochen war: "Nedo macht es so gut, ist so eine gute Persönlichkeit", erklärt Wagner. "Ich würde ihn gerne belohnen mit dem Spiel."

Auch davor werde er "ein paar Wechsel" vornehmen, Mert Kömür zum Beispiel steht nach überstandener Krankheit wieder zur Verfügung. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (Innenbandverletzung) steigt dagegen frühestens vor dem Dortmund-Spiel wieder ins Training ein.