Warum Bayern vor Arsenal explizit auf Standards achtete

In der Liga scheint der deutsche Rekordmeister der nationalen Konkurrenz bereits enteilt zu sein, in Europa sorgten die Münchner mit ihren Siegen gegen den amtierenden Klubweltmeister FC Chelsea (3:1) und beim Königsklassen-Titelverteidiger Paris St. Germain (2:1, eine Hälfte in Unterzahl) für zwei Ausrufezeichen. Nun reist der FC Bayern als Tabellenführer zum Zweiten nach London, zum FC Arsenal.

Gelingt dem Team von Trainer Vincent Kompany bei den Gunners ebenfalls ein Sieg, würde auch die internationale Konkurrenz zum jetzigen Zeitpunkt vor der Münchner Macht erstarren, schließlich handelt es sich beim FC Arsenal um den aktuellen Spitzenreiter der Premier League, der am vergangenen Sonntag höchst souverän mit 4:1 gegen Tottenham gewann.

Arsenal in der Champions League noch ohne Gegentor

Beide Mannschaften befinden sich in einer ähnlich Form, beide haben in dieser Saison einen Lauf. 16 Siege, zwei Remis und eine Niederlage auswärts beim FC Liverpool (0:1), so lautet die Bilanz der Engländer. 17 Siege aus 18 Pflichtspielen sind es beim FC Bayern. Dieses Gipfel-Duell in der Champions League verspricht also viel.

Eine furiose Bayernoffensive, die wettbewerbsübergreifend 64 Treffer erzielt (Arsenal 39) und mit Harry Kane den aktuell vielleicht besten Mittelstürmer Europas in den Reihen hat. Auf der anderen Seite steht eine eiserne Abwehr. Nur sechs Gegentore in der Premier League - in der Champions League und im League Cup steht nach wie vor die Null. Torhunger-Spektakel trifft auf Stabilitäts-Dominanz.

Doch Vorsicht: Auch Arsenal ist offensiv gefährlich, nur anders - die Gunners zählen zu den besten Teams nach Standards. Spielerisch stabil und hoch konzentriert, schlagen sie oft wie eiskalt nach ruhenden Bällen zu, schon mehr als zehnmal in dieser Saison. Und ausgerechnet das Verteidigen von Standards ist so ein bisschen die Achillesferse der Münchner. Sechs der acht Gegentreffer in der Liga kassierten die Bayern nach ruhendem Ball - unter anderem beide gegen Freiburg (6:2) und beide bei Union Berlin (2:2).

Bayern ging nochmals explizit auf die Standards ein

Darauf haben sich die Münchner, so erfuhr der kicker, explizit vorbereitet. Standards wurden vor diesem Spiel nochmal konkret angesprochen. Hauptverantwortlich im Staff von Trainer Kompany ist Aaron Danks. Er ist einer der engsten Ansprechpartner des FCB-Chef-Coaches und an der Seitenlinie häufig zu beobachten, wie er bei Münchner Ecken emsig versucht, die Spieler zu positionieren. Der Assistent hat gerade bei Ecken für Effizienz beim FC Bayern gesorgt - am Mittwochabend gilt, vor allem in der Defensive höchst aufmerksam zu sein.