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"Wie im Rausch": Beim BFC Preussen geht es nur noch um die Feinjustierung

kicker

Wenn der BFC Preussen derzeit in der Regionalliga Nordost ein Pflichtspiel bestreitet, fühlt es sich für Trainer Daniel Volbert an, als wäre er "noch gar nicht richtig aus einem Traum wach geworden. Es ist surreal". Denn vor zwei Jahren "haben wir noch auf irgendeinem Kunstrasenplatz am Anhalter Bahnhof vor einer überschaubaren Kulisse in der Berlin-Liga gespielt", erinnert sich Volbert zurück. Nun kommen die Gegner der Preussen aus Jena, Zwickau, Leipzig oder Halle, bringen viel Tradition und Fans mit - zudem gibt es extravagante Auswärtsspiele für den BFC in "großen" Stadien.

"Wir haben die ersten Spiele genossen", meint Volbert, der seit August 2022 im Amt ist. In dieser Zeit schaffte der 53-Jährige mit dem Klub aus dem Berliner Ortsteil Lankwitz zuletzt zwei Aufstiege in Serie - von der sechsten Liga ging es in die Regionalliga. "Die drei Jahre beim BFC waren wie im Rausch", meint der B-Lizenz-Inhaber.

Etablieren statt träumen

Der Aufsteiger aus der Hauptstadt ist gekommen, um vorerst in der vierten Liga zu bleiben - auch wenn nicht wenige sogar vom schnellen Profifußball im Verein träumen. Doch vorher gilt es, strukturell zu wachsen. Sportlich läuft es aktuell rund. Nach 14 absolvierten Partien sammelte der BFC in der Saison 2025/26 bereits 22 Punkte. Insgesamt stehen sechs Siege, vier Remis und vier Niederlagen zu Buche. Dies ergibt einen Schnitt von 1,57 Punkten pro Partie. Zuletzt gab es gar gegen den SV Babelsberg ein 5:2 - der höchste Saisonsieg bisher für die Berliner. "Wir sind aktuell zufrieden", so der BFC-Trainer. Für diesen war der Sprung aus der Oberliga Nord des Nordostdeutschen Fußballverbandes im vergangenen Sommer in die Regionalliga "exorbitant".

Für Volbert ergaben sich die Unterschiede zwischen beiden Spielklassen vor allem "im athletischen Bereich sowie in der kompletten Schnelligkeit. Das Spieltempo ist viel höher". Zudem gab es in der vergangenen Transferperiode einen Umbruch in der Mannschaft, insgesamt 16 neue Spieler mussten integriert werden. Dies jedoch gelang den BFC-Verantwortlichen um Volbert zügig, der von Ex-Profi Torben Marx (Co-Trainer) sowie Gökhan Aydin (Torwart-Trainer) und Robert Dierichen (Videoanalyst) unterstützt wird. Zusätzlich wurde die Trainingsarbeit vor der laufenden Serie umgestellt und von einem Trainingsbetrieb nach Feierabend auf bis zu zwei Einheiten am Tag umgestellt. "Wir sind spielerisch stark, wollen in fast jedem Spiel den Ball haben", verrät Volbert. Zudem kommen die Berliner in den Partien über eine mannschaftliche Geschlossenheit.

Doch der BFC-Trainer sieht trotz der respektablen Punkteausbeute für den Liganeuling in einigen Themen noch Luft nach oben. "Wir müssen am Umschaltspiel arbeiten. Sowohl defensiv als auch offensiv. Ebenso gilt es, die Spielphilosophie zu verfeinern", erklärt der Preussen-Coach. "Wir arbeiten an der Feinjustierung in allen Bereichen." Dabei warten die Hauptstädter, Preussen ist mit durchschnittlich 26,7 Jahren hinter dem 1. FC Lok Leipzig (27,6) die zweitälteste Mannschaft der Liga, vor allem in einem 4-4-2-System auf. Und dies mit Erfolg.

In den vergangenen sieben Partien gab es lediglich eine Niederlage. Dennoch gilt für die ambitionierten Berliner weiterhin als Saisonziel der Klassenerhalt. "Wir genießen aktuell den Moment", sagt Volbert. Und dies ist die Realität, kein Traum.