Zwei Wochen haben die Heidenheimer nun während der Länderspielpause ein 0:6 bei Bayer Leverkusen mit sich herumgeschleppt. "Da mussten wir uns schon erst einmal schütteln", gibt Heidenheims Trainer Frank Schmidt unumwunden zu. So galt es doch, noch einiges aufzuarbeiten. "Wir sind nicht zur Tagesordnung übergegangen während dieser Länderspielpause. Dieses Ergebnis und die Art und Weise haben bei mir immer eine Konsequenz. Wir mussten schon etwas zurück in dieses Basisverhalten, das im Fußball wichtig ist", sagt Schmidt.
Mikkel Kaufmann und Sirlord Conteh, auf die man beim FCH leise gehofft hatte, fallen abermals aus, sodass es in der Offensive bei einer überschaubaren Auswahl für Schmidt bleiben wird. Ein Testspiel haben die Heidenheimer bewusst nicht ausgemacht während dieser Pause, stattdessen habe Schmidt versucht, die Sinne wieder zu schärfen bei seinen Spielern. Außerdem habe er dadurch bei den Trainings keine Rücksicht nehmen müssen. "Ich habe auf gar nichts Rücksicht genommen", macht Schmidt klar, dass es intensiv gewesen ist beim FCH in den vergangenen beiden Wochen, "und ich glaube, dass es jedem einzelnen gutgetan hat."
90 Minuten im großen Raum trainiert
Da man dies zuletzt nicht geschafft hatte, sei es gut gewesen, in die Zweikämpfe zurückzufinden während dieser Phase. "Wenn man das trainiert in einem großen Raum, über mehrere Tage, dann kann sich keiner mehr verstecken, weil das auffallen würde", gibt Heidenheims Trainer Einblick in seine Trainings während der Länderspielpause. Die Spieler sollten wieder ein gutes Gefühl bekommen. Mit dem Einsatz seiner Spieler zeigte er sich durchaus einverstanden. Man sei einen Schritt zurückgegangen, um wieder nach vorne zu kommen, fährt Schmidt fort.
Am Ende habe beim Fußball immer alles mit dem Zweikampfverhalten zu tun, sagt Schmidt und erinnert sich an den ehemaligen Nationalspieler Jens Nowotny. Mit ihm hat Schmidt in der Jugendnationalmannschaft zusammengespielt. "Er hat mir vor vielen Jahren mal von einer Einheit unter Christoph Daum berichtet. Da haben sie 90 Minuten, im großen Raum, Eins-gegen-eins trainiert und das immer wieder." So ähnlich haben es die Heidenheimer also praktiziert. "Ich bin überzeugt davon, dass es keinem geschadet hat", sagt Schmidt.
Schmidt vergisst aber bei all der Kritik zuletzt nicht, dass man im eigenen Stadion zuletzt einen Aufwärtstrend sehen konnte, dreimal in Serie blieb seine Mannschaft zuletzt in der Voith-Arena ungeschlagen, da müsse man sich nicht verstecken. "Daran wollen wir anknüpfen, da haben wir gezeigt, dass wir in jedem Spiel die Chance hatten, zu gewinnen", sagt Schmidt.
Wenn keine Punkte folgen, ist der Abstieg nah
Jetzt kommen die Wochen, in denen die Heidenheimer punkten müssen, fordert Schmidt. Es seien schließlich nach wie vor nur drei Punkte auf den 14. Platz. "Da können zwei Spieltage die Dinge grundlegend verändern. Wenn du mal in die Situation gerätst, dass du vier oder fünf Spiele brauchst, dann ist es für uns wahrscheinlich zu spät, da brauchen wir auch nicht drum herumreden", macht Schmidt deutlich, was die Stunde geschlagen hat beim FCH. Es zeichne den FCH aus, dass man die Dinge benennt, wie sie sind, "und nicht herumeiern. Wir müssen bis zur kurzen Winterpause punkten. Wenn wir alle fünf Spiele verlieren würden bis zum Winter, da brauchen wir nicht diskutieren, dann ist der Klassenerhalt nahezu unerreichbar", so Schmidt weiter.
Schmidt blickt bereits auf die Winterpause, in der er seine Mannschaft neu ausrichten wolle. Bis dahin aber wolle man noch so viel Punkte sammeln, wie möglich. Und ein Sieg gegen Gladbach soll herausspringen. Schmidt geht davon aus, dass es ein ausgeglichenes Spiel werden wird, wenngleich ihm nicht entgangen ist, dass sich die Gladbacher zuletzt stabilisiert haben. Spannung ist garantiert am Samstagnachmittag.