Ärger in Cottbus zwischen den Verantwortlichen beim Drittligisten und den Vertretern der Stadt hatte es erst in jüngerer Vergangenheit wieder gegeben. Etwa Ende September 2024, als Trainer Claus-Dieter Wollitz harsche Kritik geäußert hatte: "Der Platz war katastrophal. Der Rasen wurde nicht mal gemäht, nicht mal abmarkiert mit Kreide. Das ist wirklich traurig. Wenn sich Cottbus als Sportstadt hinstellt, erwarte ich da mehr Unterstützung. Da bin ich sehr enttäuscht."
Anfang dieses Jahres erst hatte Energie-Präsident Sebastian Lemke nachgelegt und gemeint, dass das LEAG Energie Stadion elf Jahre seit dem letzten Zweitliga-Spiel nicht mehr tauglich fürs deutsche Unterhaus sei. Doch dorthin streben die Lausitzer seit geraumer Zeit, sind aktuell im Drittliga-Tableau zum Beispiel guter Zweiter. Lemkes Worte unmissverständliche Worte damals gegenüber dem rbb: "Mit diesem Stadion in diesem Zustand gibt es keine Chance, hier eine Lizenz für die 2. Liga zu bekommen."
Noch kein Signal aus der Politik
Die Verantwortlichen geben aber nicht auf und schieben ihre angedachten Umbaupläne kontinuierlich an. Wie etwa an diesem Dienstag, als der Traditionsklub in einer offiziellen Mitteilung verkündet hat: "Der FC Energie Cottbus hat im Rahmen eines Pressetermins der Wirtschaftsregion Lausitz bezugnehmend auf die Möglichkeiten der Förderung von Projekten über das Bundesprogramm STARK (Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und Kohlekraftwerkstandorten) seine Vorstellungen zum Umbau des LEAG Energie Stadions vorgestellt."
In diesem Zuge habe der Klub "konkrete Umbaumaßnahmen beschrieben" sowie der hiesigen Politik und den Entscheidern "Möglichkeiten anschaulich dargestellt".
„Es ist schon so, dass wir uns in dieser Sache vor allem mehr Tempo gewünscht hätten.“ (Energie-Vereinspräsident Sebastian Lemke über das Stadionprojekt)
Zusätzlich möchte Energie in dieser Causa endlich auf die Tube drücken - und setzt die Behörden unter Druck. Eine längst zugesagte Konzeptstudie soll dabei endlich ihre Umsetzung erfahren: "Die geplante Studie gliedert sich in zwei Schwerpunkte: eine technische Untersuchung zur nachhaltigen Standortentwicklung und eine wirtschaftliche Machbarkeitsuntersuchung zum Betriebs- und Betreiberkonzept. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem Stadion selbst, sondern auch auf dem umgebenden städtischen und naturräumlichen Umfeld."
Der Cottbuser Vereinspräsident Sebastian Lemke wird in diesem Zuge innerhalb der Pressemitteilung wie folgt zitiert: "Es ist schon so, dass wir uns in dieser Sache vor allem mehr Tempo gewünscht hätten, denn es gilt hier keine Zeit zu verlieren, um am Profifußballstandort Cottbus, endlich etwas voranzubringen." Und weiter: "Das LEAG Energie Stadion gilt als starker Identitäts- und Gemeinschaftsträger in der Region und ist darüber hinaus die einzige Sportstätte in Brandenburg, die heutzutage ansatzweise und bei entsprechender Projektierungen und Förderung perspektivisch die Voraussetzungen für modernen Profifußball bieten kann. Wir dürfen jetzt keine Zeit mehr verlieren!"