Carstens erklärt: So kommt Hannover aus der Krise

Die TSV Hannover-Burgdorf spielte eine starke Saison 2024/25, war am 24. Spieltag noch punktgleich mit Tabellenführer Füchse Berlin und beendete die Spielzeit schließlich auf Rang sechs. Aktuell läuft es für die Recken allerdings nicht rund: Nach Niederlagen gegen Gummersbach, Flensburg, Kiel, Erlangen, Göppingen und Minden belegen die Niedersachsen aktuell nur Platz 13.

Das sei jedoch kein Grund zur Unruhe, sagt Frank Carstens im Gespräch mit handball-world: "So wie ich das sehe, haben die Hannoveraner eine hervorragend besetzte Mannschaft beisammen. Sie haben mit Christian Prokop einen der besten deutschen Trainer. Es gibt immer mal Phasen, in denen Entwicklungen nicht so laufen, wie man sich das vorstellt. Da ist es vor allen Dingen wichtig, dass man in solchen Momenten zusammenhalten muss und auch zusammenarbeiten sollte", so der 54-Jährige.

Carstens, der die TSV von 2007 bis 2010 trainiert und 2009 in die Bundesliga geführt hat, ist sich sicher: "Das wissen die Hannoveraner am allerbesten. Das werden sie auch tun und sie werden sich da auch wieder herausarbeiten. Davon bin ich fest überzeugt. Die Mannschaft ist zu gut, hat zu viel Substanz und zeigt ja auch immer wieder in den Spielen, dass sie die Leistung noch bringen kann", so der langjährige Bundesliga-Coach.

"... dann kommen auch die Erfolge"

Es sei jedoch schwierig, die aktuelle Situation mit den Leistungen der vergangenen Spielzeit zu vergleichen: "Die Vorsaison war sicherlich ein bisschen über dem Normalmaß, was man im letzten Jahr von dieser Mannschaft erwarten konnte", blick Carstens zurück und betont:

"Dazu kommt ein Verlust wie Kulesh sowie der mehrwöchige Ausfall von Renars Uscins. Das sind schon mal sehr wichtige Spieler, die da fehlen. Hinzu kommt dann bei verletzungsbedingten Themen natürlich auch, dass die Doppelbelastung mit der European League auch sehr hart ist."

Für die TSV werde es nun darauf ankommen, "dass man zusammen arbeitet. Das wird entscheidend sein, dass man sich nicht auseinanderdividieren lässt, sondern weiter kontinuierlich arbeitet und dann kommen auch die Erfolge”, ist sich Carstens sicher. Die nächsten Aufgaben werden mit Gegnern wie Magdeburg, Lemgo und Melsungen jedoch nicht einfacher.

Carstens verfolgt Bundesliga genauestens

Seit 2006 war Frank Carstens als Trainer in der ersten und zweiten Bundesliga tätig. Im Mai 2025 endete sein Engagement bei der HSG Wetzlar. In der vergangenen Woche wurde der 54-Jährige nun als neuer Trainer des Los Angeles Team Handball Club vorgestellt. Dennoch verfolgt Carstens den europäischen Handball genauestens.

"Selbst wenn ich den Job nicht mehr angehen würde, verfolge ich das Geschehen in der Bundesliga. Da kann ich nicht aus meiner Haut. Ich habe natürlich weiterhin ein sehr, sehr großes Interesse an den Spielen - nicht nur Bundesliga, auch Champions League und zweite Liga. Ich schaue eine Menge. Ich glaube sogar, dass ich weit umfassender Handball schaue, als zu der Zeit als ich aktiver Trainer war und mich meistens nur mit dem nächsten Gegner beschäftigt habe", so Carstens.

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