Der THW Kiel und die Füchse Berlin lieferten sich ein umkämpftes Topspiel: In beiden Hälften erwischten die Hauptstädter den besseren Start und setzten sich jeweils auf fünf Treffer ab. Doch die Zebras ließen sich davon nicht beirren, kämpften sich in beiden Halbzeiten zurück. In der 52. Minute gelang den Gästen der erste Ausgleich seit der fünften Minute. In einer hochspannenden Schlussphase setzten sich die Hausherren mit 32:29 durch.
"Wir machen es uns selbst zu schwer. Wir haben das selber dumm gemacht, zu viele technische Fehler. Damit bestrafen wir uns unglaublich", bilanzierte ein kritischer Harald Reinkind nach der Partie am Dyn-Mikrofon.
In den ersten 26 Minuten verwandelten die Zebras lediglich 48 Prozent ihrer Würfe. "Das ist einfach zu schlecht für uns", meint der Linkshänder, der ergänzt: "Wir verschießen zu viel, Dejan hat zu viele Paraden. Wir bekommen eigentlich zu ziemlich vielen guten Chancen, aber dann haben wir auch Probleme im Rückzug."
"Das war wirklich ein unfassbarer Kampf"
Zum Ende der ersten Hälfte schien die Einwechslung von Gonzalo Perez de Vargas das Momentum zu kippen. "Er kommt rein, macht ein paar gute Paraden und wir kriegen ein bisschen mehr Momentum im Spiel, wir kämpfen uns ran. Wir sind eigentlich mit einem ziemlich guten Gefühl in die Halbzeitpause gegangen. Und wenn deine Wurfquote unter 50 Prozent liegt, wissen wir, dass wir es besser können. Aber am Ende hat es nicht gereicht", so Reinkind.
Ein sichtlich enttäuschter Filip Jicha resümierte bei der ARD: "Ich bin unglaublich traurig für meine Jungs, die sich zurück gekämpft haben. Leider konnten wir das nicht runterbringen. Das war wirklich ein unfassbarer Kampf. Wir hatten heute ein bisschen Probleme mit der Abschlussquote. Wir haben zu viele Bälle liegen lassen. In so einem engen Spiel ist das unglaublich wichtig".
Jicha "wirklich stolz auf die Jungs"
Der THW-Coach konnte dem Spiel aber auch etwas Positives abgewinnen: "Auf der anderen Seite bin ich wirklich stolz auf die Jungs, wie Eric und Magnus sich da reingehauen haben, genauso wie Gonzalo Pérez, wie wir nach minus fünf oder minus sechs zurück kamen. Wir kamen zurück mit Einstellung, mit Wille", so Jicha.
Für den THW ist es die zweite Saison-Niederlage - und ein Rückschlag im Meisterschaftskampf. Die Kieler stehen mit 16:6 Zählern nun punktgleich mit den Füchsen auf Rang vier. "Das wird natürlich schwieriger und schwieriger, wenn wir Minuspunkte bekommen. Die Punkte, die wir schon liegen gelassen haben, müssen wir bei irgendwelchen Topgegnern zurückholen", unterstreicht Reinkind.