Als einer von sieben U21-Weltmeistern reiste Lasse Ludwig in der vergangenen Woche zum DHB-Team. Es war die erste Nationalmannschafts-Einladung für den Torhüter der Füchse Berlin. Für Henning Fritz kam die Nominierung allerdings nicht allzu überraschend: “Lasse Ludwig hat sich sehr gut entwickelt", lobt der Welthandballer von 2004 im Gespräch mit handball-world.
Der Welt- und Europameister erläutert: "Die Möglichkeiten, die er im Berliner Tor bekommen hat, hat er in den letzten Spielen sehr gut genutzt. Er hat eine tolle Entwicklung genommen. Er hat in Berlin einen herausragenden Torwart-Trainer und mit Milosavljev einen guten Torwart-Partner, von dem man sich vieles abgucken und aneignen kann."
Auf das erste Länderspiel in der A-Nationalmannschaft muss Ludwig allerdings noch warten. Schon bei der Kadernominierung hatte der DHB betont, dass der 23-Jährige nicht zum Einsatz kommen und nur als Trainingsgast nach München reisen wird.
"Ludwig mit Sicherheit der Perspektiv-Torwart"
"Anfänglich geht es darum, ein bisschen Nationalmannschaftsluft zu schnuppern, zu sehen, wie da die Abläufe sind und die Jungs auch ein bisschen näher kennenzulernen", meint Fritz. Den Testspiel-Rahmen wollte Gislason noch nicht nutzen, um Ludwig erste Erfahrungen auf Nationalmannschafts-Ebene sammeln zu lassen.
"Es gibt immer Pro- und Contra-Argumente. Wir stehen hier vor den letzten Tests vor der Europameisterschaft. Da ist es für mich auch nachvollziehbar, wenn er hier die Zeit nutzen möchte, um sich einzuspielen. Für Lasse Ludwig ist es einfach eine gute Möglichkeit, sich im Rahmen der Nationalmannschaft, auch bei den Trainingseinheiten, zu zeigen und zu präsentieren", sagt Fritz.
Mit David Späth und Lasse Ludwig scheint das DHB-Team ein vielversprechendes, junges Torhüter-Duo in den Startlöchern zu haben. "David Späth hat jetzt schon eine entsprechende Kontinuität und Leistung abrufen können, von daher ist Ludwig mit Sicherheit der Perspektiv-Torwart. Wir haben in Deutschland einige dahinter, die das Potenzial haben. Im Moment hat Lasse Ludwig die Nase vorne", schätzt der ehemalige Weltklasse-Torhüter.
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