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Vor der Heim-EM: Gidsel verrät Dänemarks Erfolgsrezept

kicker

Dänemark ist amtierender Olympiasieger und viermaliger Weltmeister. Bei der EHF EURO 2026 sind sie zudem Gastgeber. Das Team von Nikolaj Jacobsen bestreitet die Vorrunde in Herning und trifft dort auf Portugal, Nordmazedonien und Rumänien.» Der Spielplan der EM 2026Auf der EHF-Homepage blickte Mathias Gidsel dem Heimturnier entgegen: "Ich sehe das nur als etwas Positives. Es gibt bereits viele Erwartungen und das wird sich auch nicht ändern, weil wir zu Hause spielen. Wenn man die Energie in der Arena spürt, vergisst man die Müdigkeit. Man ist einfach zu 100 Prozent dabei. Es ist der Traum jedes Spielers, in einer vollen Jyske Bank Boxen zu spielen", sagte der Superstar über den Heimvorteil.

Als IHF-Welthandballer des Jahres 2023 und 2024 nimmt Gidsel den Druck und die Last der Erwartungen an, die an ihn gestellt werden: "Ich akzeptiere den Druck. Ich kann ihn sowieso nicht ändern. Er gehört einfach zu meinem Job dazu. Ich spüre bei dieser Meisterschaft keinen größeren Druck als bei anderen, vor allem weil wir zu Hause sind und ich die Unterstützung spüre. Ich erkenne ihn an, akzeptiere ihn und gehe hinaus, um das zu tun, was ich liebe", so der 26-Jährige.» In der Galerie: Die Welthandballer seit 2000

Erfolgscoach Nikolaj Jacobsen

Seit Nikolaj Jacobsen 2017 Cheftrainer der dänischen Nationalmannschaft wurde, hat keine andere Handball-Nationalmannschaft der Männer mehr Medaillen bei den großen Turnieren gewonnen als Dänemark, die achtmal ganz oben auf dem Podium standen, nur Frankreich kommt mit sechs Auszeichnungen annähernd heran.

Auf die Frage, ob es einfach oder schwierig ist, unter Jacobsens intensiver Führung zu spielen, erklärte Gidsel: "Es ist gleichzeitig einfach und schwierig. Niko ist sehr geschickt darin, die Qualitäten jedes einzelnen Spielers zu erkennen und herauszufinden, wie wir alle unseren Beitrag leisten können."

"Er ist auch eindeutig der Trainer, den ich bisher hatte, der im Laufe eines Nationalmannschaftsjahres die meisten Entwicklungen vorantreibt und ständig neue Systeme einführt. Er stellt hohe Anforderungen an uns, und das kann schwierig sein. Aber genau das macht uns auch so gut - dass wir ein bisschen mehr geben müssen", so Gidsel weiter.

Wie die Dänen mit dem Druck umgehen

Die dänische Auswahl dominiert seit einigen Jahren die Turniere. An der Spitze zu bleiben und fast das gesamte letzte Jahrzehnt als Favorit zu gelten, bedeutet jedes Mal, wenn Dänemark auf den Platz tritt, zusätzlichen Druck.

Gidsel, der mit den Füchsen Berlin im letzten Jahr die deutsche Meisterschaft holte, verriet, wie man mit diesem Druck umgeht. "Es wird wahrscheinlich immer hohe Erwartungen an die dänische Nationalmannschaft geben, zu gewinnen. Aber anstatt uns das Ziel zu setzen, Gold zu gewinnen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, guten Handball zu spielen."

"Das ist es, was uns jeden Tag und bei Turnieren antreibt - dass wir guten Handball spielen müssen. Denn wenn wir das tun, sind wir schwer zu schlagen. So gehen wir mit dem Druck um", so der dänische Superstar auf der Homepage der EHF.

Möglichst viele Titel in möglichst kurzer Zeit

"Wichtig ist, dass wir uns intern versprochen haben: Wenn man so gut ist wie wir, ist es das Ziel, in möglichst kurzer Zeit so viele Titel wie möglich zu gewinnen. Man weiß nie, wann eine neue dominante Mannschaft auftaucht oder ob es zu Verletzungen kommt", erklärt Gidsel.

Der dänische Superstar betonte gegenüber der EHF-Homepage: "Jetzt, wo wir mit einer fantastischen Mannschaft und einem fantastischen Trainer hier sind, müssen wir jede Chance nutzen, um zu gewinnen."

Mathias Gidsel war vor 14 Jahren ein 12-jähriger Junge mit großen Träumen, als Dänemark Serbien im Finale der EHF EURO 2012 besiegte und seinen letzten Europameistertitel holte. Ein dramatisches Finale. "Ich erinnere mich definitiv daran, das Spiel gesehen zu haben", so der heute 26-Jährige.

"Aber als 12-Jähriger war mir wahrscheinlich nicht bewusst, wie großartig es war, die EHF EURO zu gewinnen", so der Linkshänder. "Ich erinnere mich an die legendären Trikots - und an Lars Christiansen und die anderen Spieler, zu denen ich aufgeschaut habe. Es stimmt, dass es schon lange her ist, seit wir diesen Pokal gewonnen haben, aber das macht uns nur noch hungriger."

Dänemark ohne Handball-Legenden

Die EHF EURO 2026 wird die erste Handball-EM seit Jahren sein, bei der bei Dänemark Legenden wie Mikkel Hansen, Henrik Møllgaard und Hans Lindberg nicht dabei sind. Niklas Landin steht lediglich als Nothilfe im erweiterten Kader. Gidsel ist aber überzeugt, dass es Dänemark nicht an der nötigen Erfahrung mangelt, um den Titel zu holen.

"Wir haben bewiesen, dass wir es auch ohne sie schaffen können. Das bedeutet nicht, dass sie unbedeutend sind - die Kultur der Mannschaft spiegelt wider, was sie in 20 Jahren aufgebaut haben. Aber jetzt sind wir an der Reihe zu zeigen, dass die neue Nationalmannschaft übernehmen kann. Ich habe nicht das Gefühl, dass uns Erfahrung fehlt, nach allem, was wir bereits gemeinsam durchgemacht haben", verriet der Rückraumspieler der Füchse Berlin.

"Ich hoffe, dass wir die Gruppenphase überstehen und in die Hauptrunde kommen." Dort würde es das Weiterkommen beider Teams vorausgesetzt auch zum Aufeinandertreffen mit der DHB-Auswahl kommen. "Es ist unglaublich, wie viele starke Mannschaften in dieser Hauptrundengruppe sind. Es wird jedes Mal, wenn wir auf den Platz gehen, eine großartige Werbung für den Handball sein", schaut Mathias Gidsel voraus.